HUDDLE Nr. 36 vom 05.09.2002

Kurzer Prozess

Lions lassen den »Tiger« los und überrennen die Crocodiles

Die Nordmeisterschaft des Jahres 2002 ist aus Braunschweiger Sicht nur noch Formsache. Es wird wohl niemand mehr ernsthaft damit rechnen, dass der Truppe von Head Coach Troy Tomlin dieser Titel noch zu nehmen ist. 10.650 Zuschauer konnten sich beim 56:12-Sieg der Lions über die Cologne Crocodiles am vergangenen Samstag davon überzeugen, dass sich die Braunschweiger Footballer momentan in exzellenter Verfassung befinden und sich mit der gebotenen Leistung allemal für »höhere Aufgaben« empfahlen.

 

GFL sicher, jetzt warten die Playoffs

Überzeugende Adler-Vorstellung auf beiden Seiten der Line

Das Aufeinandertreffen der Berlin Adler und der Kiel Baltic Hurricanes hatte vorentscheidenden Charakter. Die Berliner würden mit einem Sieg den angepeilten Playoff-Spot so gut wie sicher haben. Für die Hurricanes ging es um die letzte Chance, den Gang in die Relegation zu vermeiden. Der gastgebende Aufsteiger aus Berlin zog nach dem bisherigen Saisonverlauf als Favorit in das Match ein und spielte dann auch vor 1.000 Zuschauern souverän einen nie gefährdeten 39:0-Erfolg gegen eine in jeder Hinsicht überforderte Kieler Mannschaft heraus.

 

»Run and Shoot« im Waldau-Stadion

Scorpions verlieren Offense-Schlacht gegen die Knights

Ein Rekordspiel der offensiven Art erlebten 2.500 Zuschauer in Degerloch: 111 Punkte, 16 Touchdowns, 55 First Downs und insgesamt 1,3 Kilometer Raumgewinn konnten die beiden Angriffsreihen aus Stuttgart und Rothenburg für sich verbuchen. Und im Gegensatz zur Vorwoche hatten die Franken Knights dieses Mal mit einem denkbar knappen 56:55 beim bisherigen Spitzenreiter der GFL Süd das bessere Ende für sich.

 

Sieg in letzter Sekunde verschenkt

Saarlands Kicker wird zum tragischen Held

Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt. Besser als mit dieser abgegriffenen Floskel könnte man den Gemütszustand der Spieler und Fans der Saarland Hurricanes am vergangenen Wochenende nicht beschreiben. Da hatten sich die Saarländer gegen die Munich Cowboys nach einer tollen Aufholjagd wieder ins Spiel zurückgebracht, waren vom ersten Heimsieg der Saison nur noch einen Kick weit entfernt und mussten sich am Ende doch mit einem Punkt begnügen. Der guten Stimmung vor der Rekordkulisse von 1.300 Zuschauern tat das 27:27 im Stadion aber keinen Abbruch, hatte die Partie gegen die Cowboys doch für die durchwachsenen Spiele zuvor mehr als entschädigt und war an Spannung kaum mehr zu überbieten.

 

Offen wie nie

Gewinnt wieder ein Überraschungsteam den Super Bowl?

Fast scheint es, als ob die Zahl der Favoriten auf den Super Bowl von Jahr zu Jahr zunimmt. Während früher etwa bis zu fünf Teams als mögliche Titelaspiranten genannt wurden, tummeln sich jetzt bis zu zwölf Teams in der Riege der möglichen neuen Champions sowie eine stattliche Zahl Überraschungsteams. Denn weder die Rams (1999) noch die Ravens (2000) oder gar die Patriots im letzten Jahr hatte jemand vor Saisonbeginn auf der Rechnung.

 

Start zur Rekordjagd

Für Emmitt Smith wird 2002 ein besonderes Jahr

Wie in jedem Jahr werden nicht nur die puren Resultate bei den Fans im Mittelpunkt stehen, sondern auch die individuellen Rekordmarken ihrer Lieblinge. Dabei wird es viele alltägliche geben, wie das erste 100-Yard-Lauf- oder Pass-Spiel, die Besserung der eigenen Bestmarken etc. Aber in erster Linie schaut man auf die Heroen, die sich selbst mit ihrer Leistung ein Denkmal für die Ewigkeit setzen wollen.

 

19 blieben übrig

Masse der NFLE-Profis setzt sich in der NFL nicht durch

Jedes Jahr kommen zahlreiche Athleten in die NFL Europe, und einige von denen werden hier in Europa zu »Stars«, dank ihrer beständigen und guten Leistungen. Diese großen Namen sind vor allem auf den Schlüsselpositionen wie Running Back, Quarterback oder Wide Receiver zu finden. Doch sich einen Namen in Europa zu machen, heißt noch lange nicht, Erfolg in der Mutterliga NFL zu haben, gerade auf diesen Schlüsselpositionen.

 

Muster ohne Wert?

Preseason sagt wenig über Regular-Season-Chancen aus

Für die Fans sind die Preseason-Spiele der NFL erste Appetitanreger nach sechs Monaten notgedrungener Enthaltsamkeit, für Spieler und Coaches wichtige Tests. Es gibt einen von der NFL ausgetüftelten Spielplan und eine Abschlusstabelle. Aber was sagen die Ergebnisse des organisierten Warmspielens aus? Lassen sich aus dem Abschneiden in der Preseason Rückschlüsse auf die zu erwartenden Leistungen in der Regular Season ziehen? Die Antwort: Eher nicht.

 

Verheizte Talente

Viele junge Quarterbacks halten dem hohen Druck nicht stand

Die Klage gehört seit Jahren zum Standard-Repertoire einer NFL-Saison: Es gibt zu wenig wirklich gute junge Quarterbacks, die das Erbe von entweder inzwischen abgetretenen Stars wie John Elway, Dan Marino und Troy Aikman oder von langsam in die Jahre kommenden wie Brett Favre antreten könnten. Da ist was dran. Der Grund dafür ist aber primär nicht, dass zu wenig Talente aus dem College-Bereich nachrücken, sondern dass die jungen Quarterbacks seit gut einem Jahrzehnt mit Anforderungen an sich konfrontiert werden, denen viele von ihnen nicht gewachsen sind.

 

Jung, hungrig, unbekümmert

Neue Gesichter prägen den Saisonauftakt

Eine der schönen Seiten am College Football ist, dass man sich nicht lange über den Verlust von Stars grämen muss. Die durch die maximal vier Jahre Spielberechtigung bedingte große Fluktuation spült Jahr für Jahr neue Talente nach vorn. Das ist in diesem Jahr nicht anders. An den ersten beiden Spieltagen sorgte eine Reihe noch namenloser Spieler, sowohl College-Neulinge als auch Spieler die jetzt aus dem Schatten anderer treten, für die Highligts. Einige von ihnen könnten dieser Saison ihren Stempel aufdrücken.

 

Wolverines im Glück

Fehler des Gegners verhelfen Michigan zum Sieg

Solch skurrile Erfolgsgeschichten schreibt nur der Sport: Ein Kicker, der zuvor noch kein Field Goal im College erzielt, dafür in diesem Spiel zwei Versuche (aus 36 und 42 Yards) vergeben hatte, schoss Michigan bei auslaufender Spielzeit mit einem 44-Yard-Field-Goal zum 31:29-Sieg gegen Washington. Das Ärgerliche daran aus Sicht der Gäste war, dass sie selbst zum Happy-End für die Wolverines maßgeblich beigetragen hatten.

 

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