HUDDLE Nr. 20 vom 16.05.2002

Der Titel ist das Ziel

Endgültig das letzte Jahr mit Michael Davis?

Für die Cologne Crocodiles kann nach eigenem Bekunden in diesem Jahr nur der Gewinn der Deutschen Meisterschaft das Ziel sein. Nach einer enttäuschenden Saison 2001, die damit begann - und eigentlich vorzeitig endete -, dass QB Michael Davis sich im Vorbereitungsspiel verletzte, verstärkte man sich in diesem Winter gezielt in der Linie und verpflichtete mit RB Wallace Clay sowie CB/WR Roderick Green und SS Nick Olszewski drei Amerikaner, die dem Team den zweiten Meistertitel bringen sollen.

 

Die wahrscheinlich letzte Saison...

Andre Bangerts Dank gilt Claus Biedermann

Die Football-Karriere von Cologne-Crocodiles-LB Andre Bangert begann wie die vieler anderer Spieler mit dem Freund, der ihn in der Jugend »mal mitnahm«. Endete aber nicht nach zwei, drei Spielzeiten in der Provinz, sondern voraussichtlich nach 16 Jahren in der GFL und der Nationalmannschaft. Geduld und Durchhaltevermögen sind zwei Merkmale, die ihn kennzeichnen und bis hierhin gebracht haben. Heute kann er Titel als Deutscher Meister und Europameister vorweisen und hofft, auch in seinem voraussichtlich letzten Jahr ganz oben mitspielen zu können. »Als Sportler kann dein Ziel nur der Sieg im Endspiel sein«, erklärt der bald 32-jährige Linebacker.

 

Admirals von der Rolle

Field Goal entscheidet für Claymores

In einem ausgeglichenen Spiel hatten die Scottish Claymores letztendlich das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite und gewannen knapp mit 16:13 bei den Amsterdam Admirals. Beide Teams präsentierten sich im Angriff stark verbessert und disziplinierter, strauchelten aber in der Red Zone regelmäßig, sodass die Kicker das Spiel entschieden.

 

Glückliche Söhne am Muttertag

Berlin Thunder siegt im Duell der Kellerkinder

Wäre Berlin Thunders 24:14-Erfolg gegen die Barcelona Dragons ein Strauß für Mutti gewesen, um mal den feiertagsähnlichen Charakter des letzten Sonntags (Muttertag) zu bemühen, dann wär’s kein besonders prächtiger gewesen, eher so einer, den man auf den »letzten Drücker« geholt hat. Aber egal, Strauß ist Strauß beziehungsweise Sieg ist Sieg, und nach dem zweiten in Folge, Sieg natürlich, hat Thunder - vorerst zumindest - sogar wieder Perspektiven nach oben. Da interessierte es wenig, dass der Erfolg gegen die Dragons streckenweise doch ein veritables Gegurke war.

 

Mit Robertson sprintet Fire an die Spitze

Galaxy kann gegen Fire nicht mehr gewinnen

Pete Kuharchek hat seine makellose Bilanz in den Deutschland-Derbys verteidigt. In seinem fünften Duell als Head Coach gegen die Frankfurt Galaxy hat Rhein Fire beim 24:20 seinen fünften Erfolg gefeiert. Vor 41.109 Zuschauern im Rheinstadion boten beide Mannschaften eine spielerisch hochklassige Top-Partie und unterstrichen ihre Ambitionen: Gut möglich, dass die beiden Erzrivalen sich am 22. Juni erneut im Düsseldorfer Rheinstadion im Kampf um World Nowl X gegenüberstehen.

 

Mit Mittelmaß niemals zufrieden

Junior Seau: auf dem besten Weg in die Hall of Fame

Für die San Diego Chargers waren die letzten Jahre wenig erfolgreich. Nachdem die Kalifornier 1994 den Super Bowl erreicht hatten, ging es kontinuierlich bergab. Der Tiefpunkt war erreicht, als die Chargers im Jahr 2000 nur eine einzige Partie gewinnen konnten. In all diesen Jahren gab es im Kader der Chargers nur eine einzige Konstante: Junior Seau, der sein Team seit 1991 Jahr für Jahr im Pro Bowl vertrat. »Er ist einfach ein unglaublicher Spieler«, schwärmt Greg Townsend, ein ehemaliger Oakland Raider. »Alle reden immer von Lawrence Taylor und Mike Singletary, doch Seau vereinigt die Fähigkeiten von beiden in einem Körper.«

 

Ein Team im Umbruch

München mit jungen Talenten in die neue Spielzeit

Im Jahr eins nach Ex-Coach Dean Cokinos stehen die Munich Cowboys vor dem Umbruch. Nach drei erfolglosen Anläufen, die Meisterschaft an die Isar zu holen, ist in der Spielzeit 2002 ein Neuanfang angesagt und zwar personell wie finanziell.

 

Kontinuität in der Löwenstadt

Troy Tomlin setzt den konsequenten Neuaufbau fort

Während viele Spieler der Lions sich nach dem letzten German Bowl enttäuscht darüber zeigten, dass es wieder »nur« zur Vizemeisterschaft gereicht hat, kommen andere zu dem Schluss, dass das letzte Jahr für die Braunschweiger ein ziemlich erfolgreiches war. Immerhin hatte Troy Tomlin fast 30 neue Spieler in das Team zu integrieren. Und gleich die erste Saison als Head Coach mit einem neu »zusammengebauten« Team mit der Vizemeisterschaft abzuschließen, gelingt nun wirklich auch nicht jedem.

 

Head Coch:

Troy Tomlin

In seine neunte Saison als Coach bei den Lions und in seine zweite Saison als Head Coach der Braunschweiger geht Troy Tomlin in diesem Jahr. Zusammen mit Kent Anderson stieß er nach dem Bundesligaaufstieg 1994 zu den Lions und trainierte damals die Offensive Line. Ein Jahr später übernahm er die Verantwortung für die Defense und fungiert seitdem als Defensive Coordinator. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Defense der Lions zu einer der besten in der gesamten GFL, und nicht zuletzt die Verteidigung hatte maßgeblichen Anteil an den drei Meisterschaftserfolgen, dem Eurobowl-Titel 1999 und den GFL-Vizemeisterschaften in den vergangenen zwei Jahren.

 

HUDDLE-MVP:

Jamal Robertson

Nach seinem bisher größten sportlichen Erfolg litt Jamal Robertson an einem heftigen Anfall des »Mona-Lisa-Syndroms«. Nach seiner Gala-Vorstellung im »Deutschland-Derby«, das der Running Back von Rhein Fire mit 12 Läufen für 183 Yards, einen Catch für weitere 14 Yards und den drei sagenhaften Touchdowns über 50, 90 und 20 Yards nahezu im Alleingang für den neuen Tabellenführer und gegen den bisherigen Spitzenreiter Frankfurt Galaxy entschied, bekam der Düsseldorfer mit der Nummer 25 das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht. »So ein Spiel zu machen, ist schon ein tolles Gefühl. Besonders, wenn man als Underdog in die Liga gekommen ist.«

 

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