HUDDLE Nr. 19 vom 09.05.2002

HUDDLE-MVP

Anthony White

Einen MVP zu finden, war diese Woche schwer. Da waren die Gesamtleistungen der Abwehr der Frankfurt Galaxy und der Offensive Line von Berlin Thunder, und natürlich Rhein Fires RB Jamal Robertson. Die Wahl fiel schließlich auf Thunders RB Anthony White, der beim 28:9-Sieg bei den Amsterdam Admirals der produktivste Angreifer war (97 Lauf-Yards und ein Touchdown sowie fünf Fänge für 89 Yards). Vor allem in Kombination mit RG Derrick Chambers erwies er sich als sehr wertvoll. Über Chambers, dessen Leistung auch MVP-würdig war, lief das gesamte Laufspiel von Thunder mit großem Erfolg, und auch beim Passblocken dominierte Chambers und gab so QB Todd Husak die Zeit, um seine freien Receiver zu finden. Doch um gute Blockarbeit in Punkte umzusetzen, braucht man auch einen fähigen und spritzigen Mann wie White.

 

Großer Optimismus an der Ostseeküste

Hurricanes wollen wieder angreifen

George Kearney, seines Zeichen Head Coach der Kiel Hurricanes, hält alles für möglich und wünscht sich mit diesem Team den German Bowl. Warum sollte es nicht möglich sein, sagt er - schließlich haben die New England Patriots auch den Super Bowl gewonnen, obwohl keiner bei Saisonbeginn auf diese Mannschaft auch nur einen Pfifferling gesetzt hat - und solche »Wunder« gibt es immer wieder im Sport. Außerdem muss man den Spielern ein Ziel geben - und nur ein großes Ziel lässt eine Mannschaft über sich hinaus wachsen. Die Motivation jedenfalls will er »seinen Kids« geben. Wenn’s dann doch nichts wird - solange wir in jedem Spiel unsere bestes geben, können wir mit Stolz unseren Sport betreiben und werden unsere einmaligen Fans auf unserer Seite haben.

 

Mike hat gesehen, dass ich ihm helfen kann«

Wie persönliche Beziehungen auch NFL-Karrieren bestimmen können

Wenn sich der Besitzer eines NFL-Teams als die »aufgeregteste Person« seiner Organisation bezeichnet, dann muss es schon ein besonderer Tag sein. Der 12. April 2002 war für die Denver Broncos ein besonderer. An diesem Tag hielt der Tight End mit den meisten Fängen und den meisten Yards der gesamten NFL-Geschichte in Denver eine Pressekonferenz ab. Shannon Sharpe kündigte seine Rückkehr zu den Denver Broncos an. Er leitete seine Erklärung mit den folgenden Worten ein: »Zuerst möchte ich sagen, wie sehr erfreut ich darüber bin, wieder zurück zu sein. Ich dachte damals, als ich vor einigen Jahren gegangen bin, dass es einen solchen Moment nie geben würde. Ich dachte, dass es niemals eine Gelegenheit geben würde, das Orange und Blau der Broncos wieder zu tragen. Es ist jetzt ein ganz besonderer Moment für mich.«

 

Nur der Sieg zählt

Frankfurt Galaxy macht’s bei den Scottish Claymores unnötig spannend

Schönheitspreise zählen im Sport wenig, wie man nicht erst seit Bayer Leverkusens erneutem Scheitern beim Griff nach der Deutschen Fußball-Meisterschaft weiß, und so war für die Frankfurt Galaxy beim 14:10-Sieg bei den Scottish Claymores primär das Ergebnis interessant. Wie es zu Stande kam, dass die Partie zwar spannend, aber sportlich gesehen nicht gerade mitreißend war, die Galaxy sich das Leben mit vielen Fehlern selbst unnötig schwer machte - egal, am Ende stand der zweite 4-0-Start der Team-Geschichte.

 

Playoffs wären schön

Schwäbisch Hall Unicorns können sich gezielt verstärken

Vor den Schwäbisch Hall Unicorns liegt das zweite Jahr in der GFL. Trotz des überraschenden Erfolgs 2001 und personeller Verstärkungen wachsen die Haller Bäume vor der Saison 2002 nicht in den Himmel. Man bleibt realistisch und wäre mit dem Einzug in die Playoffs am Saisonende zufrieden.

 

Der Altmeister ist zurück

Coach der Berlin Adler zeigt Optimismus

»Wir wollen um einen Playoff-Platz kämpfen«, sagt der neue Head Coach der Berlin Adler, Dean Cokinos, und gibt damit die für einen Aufsteiger hochgesteckten Ziele des Clubs bekannt. An dieser Aussage wird er am Ende der Saison gemessen werden. Aber Cokinos ist lange genug in der GFL tätig, dass man ihm unterstellen darf zu wissen, was er da von sich gibt.

 

Head Coach:

Siegfried Gehrke

Seit fast 20 Jahren dreht sich bei dem 37-jährigen Gymnasiallehrer für Englisch und Sport alles um das Lederei. 1983 war der verheiratete Vater von einem vierjährigen Sohn der Initiator und Motor zur Gründung der Schwäbisch Hall Unicorns. »Ein wirklich guter Spieler war ich eigentlich nie«, behauptet Siegfried Gehrke von sich selbst, auch wenn er bis 1990 zu den Stammspielern der Unicorns zählte. Früh zog es ihn an die Sideline und ans Clipboard. So gründete er 1986 das Haller Jugendteam dessen Head Coach er bis 1990 war.

 

Head Coach:

Dean Cokinos

Der Neue an der Seitenlinie der Adler bringt einiges an Deutschland-Erfahrung mit an die Spree. 1994 holten ihn die Noris Rams aus Italien, wo er ein Jahr lang die Brothers Macerata in der zweiten italienischen Liga betreut hatte. Bis 1997 errang er dort 31 Siege bei 13 Niederlagen und einem Unentschieden. Mit durchschnittlich 28 Punkten pro Spiel setzte er neue Maßstäbe in der Offensive. Nach einem kurzen Abstecher zu den Nashville Kats in die Arena Football League 1998 kam er 1999 zurück nach Deutschland, diesmal zu den Munich Cowboys. Auch hier gelang es ihm, seine punktehungrige Offense zu installieren. Bis vergangene Saison erreichten die Cowboys unter Cokinos 32 Siege bei vier Niederlagen. Der Punktedurchschnitt stieg auf 35 an. Der große Wurf gelang bisher nicht, 2000 und 2001 war jeweils im Halbfinale Endstation für sein Team. 1990 stieg der am 5. Januar 1965 geborene Bostoner ins Trainergeschäft ein. 1990 als Strength and Conditioning Coach bei der University of Massachusetts/Boston (Division 3), 1991 als Outside Linebackers Coach bei der Austin Peay State University (Division I-AA) und 1992 als Defensive Backs Coach bei Livingston University (Division II). Dean Cokinos ist Single und verbringt seine Freizeit am liebsten auf dem Golfplatz.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

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