HUDDLE Nr. 24 vom 14.06.2001

Im Zeichen der Ravens aus Baltimore

Rhein Fire mit dürftiger Offense, starker Defense zum Titel?

Deke Cooper orientiert sich an einem großen Vorbild: »Wir können es schaffen, wir können es wie die Ravens machen«, jubelte der Safety von Rhein Fire, der beim 16:13-Erfolg der Düsseldorfer gegen Berlin Thunder gleich zwei Pässe von Thunder-QB Jonathan Quinn abfing und damit gehörigen Anteil daran hatte, dass der amtierende World-Bowl-Champion im Rennen um die Titelverteidigung bleibt. Der 23-Jährige, den die Arizona Cardinals in die NFL Europe geschickt haben, hat beim Vergleich mit dem Super-Bowl-Champion wohl beides im Blick: Die Klasse der eigenen Defense, die seit Wochen auf (europäischem) Top-Level agiert und in den vergangenen vier Partien gerade einmal zwei Touchdowns zuließ. Aber auch die offensichtliche Unfähigkeit der eigenen Offense, Touchdowns zu erzielen.

 

HUDDLE-MVP:

Scott Zimmermann

Die Einschätzung seines Head Coaches spricht für sich beziehungsweise für ihn: »Scott Zimmermann ist ein vorbildlicher Spieler, der eine herausragende Saison spielt«, sagt Fire-Cheftrainer und Defensive Coordinator Pete Ku-harchek über seinen Middle Linebacker. Beim hart erkämpften 16:13-Erfolg über Berlin Thunder war der Mann aus Denver, der von den St. Louis Rams an Rhein Fire ausgeliehen worden ist, einmal mehr der Fixpunkt in der starken Düsseldorfer Deckung. Zwölf Tackles, neun davon solo, ein - zudem im vierten Viertel - überaus wichtiger QB Sack gegen Thunder-QB Jonathan Quinn, dazu sieben Sekunden vor dem Ende der Tackle, der den ansonsten entscheidenden Lauf von Madre Hill an der Ein-Yard-Linie stoppte, und ein abgewehrter Pass sprechen für sich.

 

Ausgleichende Gerechtigkeit

Fire kann doch noch in der Verlängerung gewinnen

Welch ein Showdown: Knapp 56 Minuten lang plätscherte das »kleine« Deutschland-Derby im Rheinstadion eher niveaulos und reichlich langweilig vor sich hin. Doch die Endphase riss die 30.701 Fans von den Sitzen. Mit dem 16:13-Erfolg über Berlin Thunder wahrte Rhein Fire seine Aussichten auf eine erfolgreiche Verteidigung des Titels. Im Dreikampf um das Recht, am 30. Juni in der Amsterdam ArenA gegen die Barcelona Dragons um World Bowl IX spielen zu dürfen, haben die Rheinländer die Nase derzeit knapp vor Berlin und den Holländern.

 

Dragons sind am Ziel

World-Bowl-Teilnahme mit Sieg bei Claymores geschafft

Der erste Teilnehmer am World Bowl steht seit Sonntag fest. Mit einem 14:9-Erfolg bei den Scottish Claymores, kein Glanzstück, sondern eher einer aus der Rubrik Arbeitssieg, schafften die Barcelona Dragons den Sprung ins Finale. Die Claymores, die jetzt nur noch minimale Chancen auf den Einzug in den World Bowl haben, hatten ihre Chancen, den Spitzenreiter zu schlagen, wurden aber wieder einmal Opfer ihrer ungenügenden Angriffsleistung.

 

Geht doch

Frankfurtern gelingt zweiter Sieg

Die Frankfurt Galaxy musste am Ende zwar noch zittern, kam letztlich aber zu einem verdienten 28:23-Erfolg im heimischen Waldstadion gegen die Ansterdam Admirals. Besonders die kämpferische Leistung der Gastgeber war beeindruckend. Schließlich ist die völlig verkorkste Saison längst gelaufen, geht es nur noch darum, sich achtbar aus der Affäre zu ziehen. Und genau das gelang den »Men in Purple« am Samstagabend nach langer Zeit wieder einmal - und die knapp 30.000 treuen Fans registrierten erfreut, dass die Galaktischen offensichtlich doch auch im Jahr 2001 zu ansehnlichen Leistungen in der Lage sind.

 

Die Geschichte der Dallas Cowboys - Teil 4

Als der Mann mit dem Hut gehen musste

Unter Jones & Johnson findet Generalüberholung des Kaders statt

Nach der fünften Super-Bowl-Teilnahme der Dallas Cowboys in den 70er Jahren neigte sich die Ära von Head Coach Tom Landry, dem bisher einzigen Cheftrainer der Clubgeschichte, dem Ende zu. Zwar konnten die Cowboys die Serie von Spielzeiten mit positiven Abschlussbilanzen noch bis 1985 verlängern, doch die Erfolge wurden von Jahr zu Jahr spürbar kleiner. »Captain Comeback« Roger Staubach war im Anschluss an die Saison 1979 im Alter von 37 Jahren zurückgetreten, und Danny White übernahm daraufhin das Ruder. Doch er übernahm eine schwere Aufgabe: Er trat nicht nur in die wahrlich sehr großen Fußstapfen des populärsten Profi-Football-Quarterback des Jahrzehnts, sondern übernahm zudem die Spielgestaltung für ein Team, das sich im Zerfall befand. Obwohl Landry den Fans für die 80er Jahre wenig Hoffnungen gemacht hatte, erreichte Dallas noch drei weitere Male das NFC Championship Game.

 

Weitere Schlappe für den Titelverteidiger

Braunschweig Lions dieses Jahr für Cologne Crocodiles zu stark

Die Braunschweig Lions feierten bei den Cologne Crocodiles eine gelungene Endspiel-Revanche und schlugen den amtierenden Meister mit 31:12. Für die Kölner war es bereits die zweite Heimniederlage, doch nach der Pleite am ersten Spieltag präsentierten sie sich diesmal geschlossener und disziplinierter. Lediglich Lions-RB Matt Riazzi, der drei Touchdowns erlief, konnten sie nie stoppen.

 

Die Teufels-Mauer ist nicht zu knacken

Ungeschlagene Hamburger zähmen Düsseldorf

Für viele Football-Anhänger sind die Hamburg Blue Devils zurzeit das Überraschungsteam der Stunde. Nach zwei durchwachsenen ersten Punktspielen konnten die Elbstädter zum ersten Mal in diesem Jahr ihr Publikum überzeugen, schlugen nicht unverdient die Düsseldorf Panther mit 10:0 und führen zur Überraschung vieler nach drei Spieltagen die GFL-Nordtabelle ungeschlagen an.

 

Doppelschlag durch den Aufsteiger

Zweiter Sieg in Folge für die Assindia Cardinals

Ziemlich genau so hatten sich die Assindia Cardinals ihren Start in das Abenteuer GFL vorgestellt. Fünf Tage nach dem klaren Auftaktsieg gegen Mit-Aufsteiger Saarland feierte der Neuling aus Essen seinen zweiten Saisonsieg gegen den wahrscheinlich härtesten Rivalen um einen Nichtabstiegsplatz in der Nordliga. Nach dem 35:0-Erfolg gegen die Kiel Baltic Hurricanes ist das erklärte Saisonziel Erstliga-Verbleib für die Schützlinge von Cheftrainer Christos Mantzaridis schon näher gerückt.

 

Der beste Trumpf sticht

Razorbacks-QB Peery überragend

Einen gelungenen Heimauftakt konnten die Rüsselsheim Razorbacks am letzten Wochenende feiern. Gegen den Aufsteiger Schwäbisch Hall Unicorns gelang der Mannschaft von Head Coach Mike Wyatt ein verdienter 28:22-Sieg. Zur Halbzeit führten die Gastgeber bereits deutlich mit 21:0, mussten aber in der zweiten Spielhälfte noch einmal um den Sieg fürchten, da die Gäste aus der Salzstadt immer besser ins Spiel fanden.

 

Der Neuling überrascht

Sichere Defense Garant für ersten GFL-Sieg der Saarland Hurricanes

Dass der Saarländer sich in heimischen Gefilden am wohlsten fühlt, ist hinlänglich bekannt. Warum also sollte das ausgerechnet bei den Saarland Hurricanes anders sein. Bereits in der 2. Bundesliga Süd für ihre Heimstärke bekannt, konnten die Canes nach zwei Auswärtsniederlagen zum Saisonauftakt im ersten Heimspiel der Saison gegen die Franken Knights mit 17:7 ihren ersten Saisonsieg feiern.

 

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