HUDDLE Nr. 52 vom 28.12.2000

Die Ausgangslage verspricht Spannung

Nur sechs Playoff-Teams des letzten Jahres sind wieder dabei

Sie stehen fest, die zwölf Teams, die die NFL-Playoffs der Saison 2000 bestreiten werden. Titelverteidiger St. Louis Rams schaffte am letzten Spieltag noch den Sprung in den erlauchten Kreis, ausgerechnet mit einem Sieg über die bis dahin in der eigenen Division in dieser Saison noch nicht bezwungenen New Orleans Saints. Zur Belohnung dürfen die Rams am Samstag gleich wieder nach New Orleans. Als Favorit? Wer soll dies schon sagen, nach einer Saison, in der die Leis-tungen der Teams von Woche zu Woche erheblich schwankten?

 

Abschied von einer »Ein-Mann-Dynastie«

Nach 18 Jahren ist für Andreas Motzkus mit dem aktiven Football nun Schluss

Vier deutsche Meistertitel, der erste deutsche Triumph im Eurobowl, als Zugabe eine Jugendmeisterschaft und drei deutsche Vizemeisterschaften, vier Jahre als Profi bei drei verschiedenen Teams in der World League und der NFLE, dazu eine Silber- und zwei Bronzemedaillen von EM-Turnieren und der Titel als MVP der EM 1987 - Andreas Motzkus hat in den vergangenen Jahren mehr Erfolge und Auszeichnungen aufzuweisen als irgendein Football-Team in Europa, mit Ausnahme seiner Düsseldorf Panther. Der würdige Abschluss seiner beispiellosen Karriere - seine achte Finalteilnahme - blieb ihm aufgrund einer Halbfinal-Niederlage gegen die Cologne Crocodiles verwehrt. Seinen endgültigen Abschied vom aktiven Sport nahm der 33-jährige Düsseldorfer zwei Wochen nach dem Endspiel im heimischen Rheinstadion mit mehreren Hundertschaften von Freunden, Mit- und Gegenspielern.

 

No Place like Home

Giants sichern sich den Heimvorteil

Erst ausgebuht, dann gefeiert - mit einem 28:25-Sieg gegen die Jacksonville Jaguars sicherten sich die New York Giants den Heimvorteil für die Dauer der Playoffs in der NFC. Das Spiel war symptomatisch für den gesamten Saisonverlauf der Giants. Drei Viertel lang musste man um den Erfolg zittern, lebte in erster Linie von der Leistung der Abwehr, ehe drei lange Pässe die Mannschaft auf die Siegerstraße brachten.

 

Wie Statistiken lügen

Jets dominieren - und verlieren das Spiel

Die Baltimore Ravens erhielten eine Lektion in Sachen Offense. Die New York Jets erreichten 524 Yards Raumgewinn, gegenüber nur 142 für die Ravens. In 91 Spielzügen eroberten die Jets 22 First Downs. Die Ravens brachten es in 55 Spielzügen nur auf ganze lausige fünf. Jets-QB Vinny Testaverde warf 69 Pässe, von denen er 36 für 481 Yards und zwei Touchdowns an den eigenen Mann brachte. Und dennoch verloren die Jets mit 20:34 und müssen die Playoffs nun vom heimischen Wohnzimmer aus betrachten.

 

Trautes Heim, Glück allein

Keinen Zweifel an ihren Super-Bowl-Ambitionen ließen die Tennessee Titans beim 31:0-Erfolg über die Dallas Cowboys aufkommen. Der Finalist des Vorjahres sicherte sich mit einer starken Abwehrleistung und der besten Bilanz aller NFL-Teams das Heimrecht für die gesamte Dauer der Playoffs. Eine Furcht erregende Vorstellung für alle potenziellen Gäste-Teams, denn die die Titans haben in den letzten 17 Heimspielen nur ein einziges Mal verloren.

 

Totgesagte bleiben titelhungrig

Rams überraschend doch noch in den Playoffs

Es bleibt dabei: Die St. Louis Rams sind weiterhin für Überraschungen gut. Der amtierende Titelverteidiger fügte seiner Erfolgsgeschichte ein weiteres Kapitel hinzu, als er die New Orleans Saints mit 26:21 besiegte. Star des Spiels war RB Mar-shall Faulk, der drei Touchdowns erzielte und damit zugleich den alten NFL-Rekord von Cowboys-RB Emmitt Smith auf 26 verbesserte.

 

Versöhnlicher Abschluss

Mit einem 34:21-Erfolg über die San Diego Chargers verabschiedeten sich die Pittsburgh Steelers aus der Saison 2000. Dies war bereits der vierte Sieg in den letzten fünf Spielen und bescherte Head Coach Bill Cowher die erste positive Saisonbilanz seit 1997.

 

Kalte Füße für Bucs

Packers finden zu alter Heimstärke zurück

Die Tampa Bay Buccaneers können bei kaltem Wetter einfach nicht gewinnen. Das Team von Head Coach Tony Dungy musste bei den Green Bay Packers nach Verlängerung mit 14:17 eine frus-trierende Niederlage einstecken. Damit bleiben die Bucs weiterhin bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ohne Sieg, während die Green Bay Packers ihre erste Saison unter Head Coach Mike Sherman mit vier Siegen in Folge beendeten.

 

Tickets für Hawaii

Nomierungen für das NFL-Auswahlspiel

Am 4. Februar geben sich die besten unter den NFL-Profis ihr alljährliches Stelldichein auf Hawaii. Zum Pro Bowl in Honolulu und zu einer knappen Woche des Vergnügens zwischen Super Bowl und diesem offiziellen Ausklang der NFL-Saison reisen abermals die Auserwählten, die von Fans, Coaches und Spielern in einer Abstimmung auserkoren wurden. Wichtiger als das Spiel selbst ist die Nominierung, für die Spieler stets ein Meilenstein des sportlichen Lebenslaufes.

 

Zwölf Teams in Jugendbundesliga

Der AFVD hat die zwölf Vereine bestimmt, deren Jugendmannschaften am 2001 in der Jugendbundesliga spielen werden. Die Ligaspiele werden in drei Gruppen (Nord, Mitte und Süd) ausgetragen, wobei acht der zwölf Jugendbundesligisten die Playoffs um die Deutsche Meisterschaft erreichen. Bisher wurde im Jugend-Football lediglich auf Landesebene gespielt, ehe die acht besten Teams Deutschlands im Spätsommer/Herbst in die Playoffs starteten. Die großen Leis-tungsunterschiede in den Länderligen hatten dazu geführt, dass die leistungsstarken Jugendabteilungen immer lauter für eine Jugendbundesliga plädiert hatten, wie sie nun eingeführt wird.

 

Vertrag für McGinnis

Dave McGinnis bleibt Head Coach der Arizona Cardinals, obwohl die Mannschaft unter seiner Führung nur ein Spiel gewinnen konnte (16:15 gegen die Washington Redskins am 5. November). Der 49-jährige ehemalige Defensive Coordinator des Teams, der nach der Entlassung von Vince Tobin nach der 7:48-Niederlage bei den Dallas Cowboys am 22. Oktober den Posten des Head Coaches übernommen hatte, unterschrieb am Montag letzter Woche einen Vertrag, der bis zum Ende der Saison 2004 läuft.

 

Colts schaffen's noch

Vikings gehen in Indianapolis unter

Im heimischen RCA Dome schlugen die Indianapolis Colts die Minnesota Vikings mit 31:10 und sicherten sich damit das letzte Ti-cket für die Playoffs. Im Wild Card Game müssen sie nächste Woche zu ihrem Divisionsrivalen nach Miami reisen, während die Gäste eine Woche Pause genießen können.

 

Suche nach vergangener Größe

Alt-Meister Oklahoma will Titelverteidiger Florida State entthronen

Der Orange Bowl war in seiner 66-jährigen Geschichte schon oft die Bühne für die ganz großen Spiele. Zwölfmal wurde hier ein National Champion gekürt. Aber selten bot eine Paarung soviel Diskussionsstoff, hatte so viele »Subplots«, Geschichten in der eigentlichen Geschichte (Wer wird Champion?), wie die diesjährige mit Oklahoma und Florida State. Da ist zum Beispiel die Diskussion um die Berechtigung von Florida States Teilnahme, oder auch der seltene Fall, dass der Erste und der Zweite der Heisman-Trophy-Wahl anschließend in einem Bowl aufeinander treffen, und nicht zuletzt das Novum, dass der ungeschlagene Top-25-Spitzenreiter als »Underdog« mit einer zweistelligen Differenz (12 Punkte) in seinen Bowl geht.

 

Gegensätze

»Nobody« fordert Notre Dame

Der Fiesta Bowl wird neben Orange und Sugar Bowl das größte Interesse wecken. Und das nicht nur, weil einer der Teilnehmer Notre Dame ist, sondern wegen der besonderen Konstellation. Hier die Fighting Irish mit all ihrer Tradition und ihren acht Meistertiteln, dort Oregon State, ein Team, das die letzten drei Jahrzehnte lang für viele eher ein sportlicher Scherzartikel war, denn eine ernst zu nehmende Football-Mannschaft.

 

Next Stop: NFL

Quarterbacks in Pasadena im Mittelpunkt

Der »Granddaddy aller Bowls« wird, so erwarten es fast alle Fachleute, das Duell der beiden Quarterbacks Drew Brees (Purdue) und Marques Tuiasosopo (Washington) werden. Von beiden erwartet man, dass sie im nächsten Jahr in der NFL spielen werden.

 

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