HUDDLE Nr. 44 vom 02.11.2000

Redskins ausgebremst

Das Duell gegen einen der Favoriten auf die Super-Bowl-Teilnahme aus der AFC endete für die Washington Redskins mit einer 21:27-Niederlage gegen die Tennessee Titans und der Erkenntnis, dass in einigen Mannschaftsteilen noch reichlich Arbeit vor Head Coach Norv Turner liegt, wenn man am 28. Januar - möglicherweise wieder gegen die Titans - um den Titel spielen will. Das gilt zum Beispiel für den Angriff, der streckenweise meisterlich spielte, so etwa bei seiner ersten Angriffsserie (15 Spielzüge, 84 Yards, acht Minuten und 19 Sekunden verbrauchte Spielzeit), die auch das 7:0 brachte, in anderen Szenen aber ganz schwach aussah, vor allem bei Samari Rolles 81-Yard-Interception-Return zur 20:7-Halbzeit-Führung der Gäste. Die abwehrstarken Titans deckten zudem Schwächen in den Kickoff- und Punt-Return-Teams der Redskins auf.

 

Minimalisten unter sich

Ein Touchdown reicht den Steelers zum fünften Sieg in Folge

»Dies war ein ganz wichtiger Sieg für uns«, meinte Pittsburgh-Steelers-Head-Coach Bill Cowher nach dem knappen 9:6-Erfolg über die Baltimore Ravens. Cowher war die Erleichterung deutlich anzumerken. Musste er doch nach dem miserablen Saisonauftakt seiner Steelers mit drei Niederlagen harsche Kritik einstecken. Sogar Gerüchte über seine vorzeitige Entlassung machten die Runde. Nach dem nunmehr fünften Sieg in Folge verfallen die Fans in Pittsburgh nun in nahezu grenzenlose Euphorie. Cowher dagegen scheint auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben: »Wir müssen uns noch gravierend verbessern, wenn wir mit den besten Teams der Liga mithalten wollen.«

 

Erste Prüfung bestanden

Drei »Big Plays« der Kansas City Chiefs in der ersten Halbzeit reichten, um mit 24:19 gegen die weiterhin um ihre Form ringenden Seattle Seahawks zu gewinnen, die den schwarzen Oktober 2000 (fünf Spiele, fünf Niederlagen) schnell abhaken müssen. Für Seahawks-Head-Coach Mike Holmgren geht es nur noch um Schadensbegrenzung, der Zug Playoffs ist wohl abgefahren.

 

Fehler kosten Tabellenführung

Die New York Jets unterlagen bei den Buffalo Bills mit 20:23 und verloren damit die alleinige Führung in der AFC East. Backup-QB Doug Flutie behielt trotz einer durchschnittlichen Leistung in den entscheidenden Momenten, nachdem die Bills vor der Halbzeitpause durch einen Interception Return mit zehn Punkten in Führung gegangen waren, die Übersicht.

 

Totale Dominanz der New York Giants

Gut beraten waren beim 24:7-Sieg der New York Giants gegen die Philadelphia Eagles all jene Fans, die das Spiel im Giants Stadium mit der Tabelle in der Hand verfolgten. So konnten sie sich selbst immer Mal wieder in Erinnerung bringen, dass sie hier eigentlich ein Spitzenspiel sahen. Spitze waren an diesem Tag nur die Giants, die die Eagles zum achten Mal in Folge besiegten. Das Erfolgsrezept war simpel: viele Läufe, viele kurze Pässe und daraus resultierend deutliches Übergewicht in Sachen Ballbesitz. Das Bemerkenswerte daran war, dass Philadelphias in den letzten Wochen von den Gegnern immer wieder gelobte Abwehr dem aber auch gar nichts entgegenzusetzen hatten.

 

Buccaneers wieder im Rennen

Vikings verlieren weiße Weste in Tampa Bay

Die in den letzten Wochen so enttäuschenden Tampa Bay Buccaneers haben sich am Sonntag mit einem 41:13-Erfolg über die Minnesota Vikings vorerst rehabilitiert, während die Vikings erstmals in dieser Saison deutlich ihre Grenzen aufgezeigt bekamen. Das Spiel war praktisch schon zur Halbzeit entschieden, da Tampa Bays QB Shaun King das Duell zweier junger Spielmacher gegen Minnesotas Daunte Culpepper mit drei Touchdown-Pässen im ersten Abschnitt schnell für sich entschied.

 

Rückschlag für die Cowboys

Die Hoffnungen der Dallas Cowboys, mit dem Sieg gegen Arizona in der Vorwoche die Wende zum Besseren eingeleitet zu haben, trogen. Mit einer 17:23-Niederlage nach Verlängerung gegen die Jacksonville Jaguars, die zuvor fünfmal in Folge verloren hatten, schafften es die Cowboys erneut nicht, endlich einmal zwei Spiele hintereinander zu gewinnen. Besonders ärgerlich aus Sicht der Cowboys war, dass sie durch einen Allerweltsspielzug geschlagen wurden, der für die Jaguars nur dank eines individuellen Fehlers zum Erfolg führte. QB Mark Brunell spielte RB Alvis Whitted mit einem kurzen Pass auf die rechte Seite an. Dallas’ CB Phillippi Sparks hätte Whitted tackeln können, ja müssen. Whitted aber entglitt dem verunglückten Tackle-Versuch und sprintete die restlichen rund 30 Yards bis in die Endzone.

 

Zurück aus dem Tal der Tränen

Dolphins haben aus ihren Fehlern schnell gelernt

Die Miami Dolphins gewannen mit einem grandiosen Comeback im ausverkauften Pro Player Stadion 28:20 gegen die Green Bay Packers und bewiesen damit eindrucksvoll, dass ihre Saison noch lange nicht zu Ende ist. Nachdem die Gastgeber letzte Woche im Montagsspiel gegen die New York Jets ein Fiasko erlebten und einen Vorsprung von 23 Punkten verschenkten, drehten sie diesmal den Spieß selber um.

 

Neue Besen ... kehren auch nicht besser

Saints ruinieren das Debüt des neuen Cardinals-Head-Coaches

Glanz war das nicht, was die New Orleans Saints bei ihrem 21:10-Erfolg bei den Arizona Cardinals versprühten, aber der ist auch nicht immer nötig. Wenn man in die Playoffs will, dann müssen gerade solche Spiele, die man gemeinhin mit dem Prädikat »Pflichtübung« versieht, gewonnen werden. Den Cardinals wurden auch im ersten Spiel unter ihrem neuen Head Coach Dave McGinnis die den Fans in Arizona sattsam bekannten Fehler zum Verhängnis. Dabei hatten sich die Spieler doch so viel vorgenommen.

 

XFL stellt die ersten Spieler vor

Draft der acht neuen Profi-Teams

Profi-Football im Frühjahr ist in Amerika spätestens seit dem Scheitern der WLF und USFL kein Thema mehr gewesen; zu hoch war das Risiko und zu gering das Interesse. Doch seitdem namhafte Trainer der NFL Europe in der XFL (eXtreme Football League) unterschrieben haben, dürften auch die letzten Zweifler an die Verwirklichung dieser Liga glauben. An diesem Wochenende fand die Draft statt; wir stellen die Hauptakteure vor.

 

Reifeprüfung bestanden

Oklahoma nach Sieg gegen Nebraska neuer Top-25-Spitzenreiter

Wenn es noch Zweifel gab, ob Oklahoma wirklich das Zeug zum National Champion hat, dann wurden die am Samstag beseitig. Mit 31:14 entzauberten die Sooners den bisherigen Top-25-Spitzenreiter und Titelfavoriten Nebraska souverän und setzten sich selbst an die Spitze. Die Ironie der Geschichte: Trotzdem könnte Nebraska die letzte Hürde für Oklahoma auf dem Weg in das Meisterschaftsfinale im Orange Bowl sein, denn voraussichtlich werden sich die beiden im Championship Game der Big Twelve Conference am 2. Dezember ein zweites Mal in dieser Saison gegenüber stehen.

 

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