HUDDLE Nr. 26 vom 29.06.2000

HUDDLE-MVP

Pepe Rearson

Eine Minute und 19 Sekunden vor dem Ende des World Bowls schlug die große Stunde von RB Pepe Pearson. Bis an die 1-Yard-Linie der Scottish Claymores hatte sich Rhein Fire herangekämpft, als im dritten Versuch Pearson das fehlende Yard bis in die Endzone überwand und erstmals die Führung für die Rheinländer erzielen konnte. Dass der einzige Touchdown der Düsseldorfer an diesem Abend auch der spielentscheidende sein würde, entschied sich rund eine Minute später, als Schottlands Kicker Rob Hart seinen Field-Goal-Versuch aus 40 Yards links am Tor vorbei schoß und Rhein Fire zum zweiten Mal den World Bowl gewinnen konnte. »Es ist toll, ein Teil dieser Mannschaft zu sein. Wir haben sehr viele gute Athleten im Team. Ich bin sehr glücklich, dass ich mit meinem Touchdown zu unserem Sieg beitragen konnte«, freute sich Pearson nach dem Spiel. »Es war ein tolles Gefühl, als ich endlich in der Endzone war. Ich muss der Offensive Line ein großes Lob aussprechen, sie hat wirklich sehr gut den Weg frei gemacht. Nach dem Touchdown habe ich fest daran geglaubt, dass wir gewinnen werden, da unsere Defense heute sehr stark war.«

 

Krach hinter den Kulissen

Entlassungen und Kündigungen erschweren die Konzentration

Im Spitzenspiel der Bundesliga Nord kamen die Cologne Crocodiles zu einen ungefährdeten 43:17-Erfolg über die Hamburg Blue Devils. Für beide Mannschaften stand die Partie unter un- günstigen Vorzeichen. Den Gästen war die Verunsicherung nach der Eurobowl-Niederlage und den personellen Konsequenzen im Trainerstab noch anzumerken. Und auch die Kölner konnten alles andere als unbeschwert ins Spiel gehen, nachdem am Morgen des Spieltags Verträge der Spieler und Trainer rückwirkend gekündigt worden waren. Dennoch zeigten sich die Kölner bei Spielbeginn von diesen Turbulenzen unbeeindruckt und hatten mit Michael Davis und Calvin Arrington die beiden überragenden Einzelakteure des Spieles in ihren Reihen.

 

Drei Nummern zu groß

Lions deklassieren Rüsselsheims Miniteam

Wie gut die Verantwortlichen der Rüsselsheim Razorbacks daran getan haben, ihr Heimspiel nicht in Rüsselsheim, sondern in der Nähe von Braunschweig auszutragen, wurde beim Blick auf das Endergebnis allzu deutlich: Mit 6:90 unterlagen die Hessen den Braunschweig Lions und ersparten so ihren Fans eine der deutlichsten Niederlagen in der Vereinsgeschichte. Das Ziel, die Titelverteidigung in der Gruppe Süd, ist somit für Head Coach Mike Wyatt und seine Spieler in weite Ferne gerückt. Nur wenig hatten die Razorbacks dem druckvollen Spiel der Braunschweiger entgegen zu setzen.

 

Aus dem Feuer gerissen

Scorpions kippen Spiel in Aschaffenburg zu ihren Gunsten

Die Aschaffenburg Stallions sahen eine Halbzeit wie der sichere Sieger aus, doch durch die Verletzung von RB Damien Harmon gelang es den Gästen aus Stuttgart, die Partie in der zweiten Hälfte zu kippen. Sie gewannen vor 1.200 Zuschauern im Achaffenburger Stadion am Schönbusch mit 35:28.

 

Erste Saisonniederlage

Im Dauerregen bezwangen die Hamburg Wild Huskies vor 1.500 Zuschauern im Essener Grugastadion die bisher ungeschlagenen Assindia Cardinals 23:20 und revanchierten sich damit für die 21:45-Hinspielniederlage. Eine gut auf die Essener Leistungsträger eingestellte Hamburger Defense behielt von Anfang an die Oberhand und brachte so die eigene Angriffsreihe stets in aussichtsreiche Feldposition. Nach einem frühen Rückstand im zweiten Viertel durch einen sehenswerten 43-Meter-Pass von QB Jan Tiessen auf WR Dennis Thyen, konterten die Gastgeber erfolgreich mit einem 56-Meter-Pass von QB Adam Pineo auf Klaus Schröer zum 7:7-Ausgleich. Den folgenden Hamburger Drive der Hamburger stoppte die Essener Defense an der eigenen 28-Meter-Linie. Der sichere Hamburger K Marko Rothaar markierte das 10:7 für die Hanseaten.

 

Schwarz auf Weiß

So urteilte die Presse über den Eurobowl

In den Jahren des Aufstiegs und der Erfolge konnte sich Blue-Devils-Manager und -Präsident Axel Gernert immer auf eine bekannte Größe verlassen. Die Journalis-ten der Hamburger Presse waren in Zeiten eines dahinsiechenden HSVs und zweitklassigen Basketballs beziehungsweise Eishockeys froh, über einen innovativen und erfolgreichen Club berichten zu können. Die Nähe zu den Blue Devils war durchaus erwünscht, stammt Gernert doch selbst aus dem Kreise der schreibenden Zunft und kann sich auf viele, für den Verein nutzbringende Bekanntschaften berufen.

 

Das neue Herz der Liga

Zweiter World-Bowl-Triumph in drei Jahren für Rhein Fire

Am Sonntagabend hat sich das Koordinatensystem in der NFL Europe verschoben. Nicht mehr Frankfurt, sondern Düsseldorf ist, vorerst zumindest, der neue Mittelpunkt der Liga. Mit einem angesichts des Spielverlaufs etwas glücklichen, aber verdienten 13:10-Erfolg gegen die Scottish Claymores im Frankfurter Waldstadion gewann Rhein Fire nach 1998 seinen zweiten World Bowl, zog damit mit der Frankfurt Galaxy als bislang einzigem mehrfachen World-Bowl-Gewinner gleich, nachdem es den Frankfurtern in den Punktspielen schon den Titel des Zuschauerkrösus abgenommen hatte. Ein Triumph der Geduld, sowohl am Sonntag gegen die Claymores als auch auf dem Weg zur neuen Nummer eins der NFL Europe, der für Fire und speziell dessen Head Coach Galen Hall 1995 einst ja alles andere als glücklich begonnen hatte.

 

Erneute Niederlage

Express verspielt Sieg gegen Knights

Der Landsberg Express rutscht immer tiefer in die sportliche Misere. Vor etwa 600 Zuschauern im Augsburger Rosenaustadion unterlagen die Landsberger den Franken Knights mit 10:12. Die Landsberger verspielten dabei trotz Feldüberlegenheit leichtfertig einen möglichen Sieg.

 

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