HUDDLE Nr. 50 vom 16.12.1999

Lauf’, Eddie, lauf’

Titans demonstrieren Siegermentalität

Nach einer demoralisierenden Niederlage gegen die Baltimore Ravens gelang es den Tennessee Titans, sich innerhalb von vier Tagen zu reorganisieren. In einem wahren Kraftakt besiegten sie die Oakland Raiders mit 21:14. Durch diesen Sieg erreichten sie nach 1962 und 1979 zum dritten Mal in ihrer Teamgeschichte eine 10-3-Bilanz. Die Titans haben jetzt wieder die besten Chancen auf ein Wild-Card-Heimspiel, vielleicht sogar auf noch mehr, insbesondere weil zwei ihrer drei noch ausstehenden Begegnungen im heimischen East Bank Stadium stattfinden, wo sie bisher in dieser Saison noch kein Spiel verloren haben.

 

Krimi in Arrowhead

Vikings verlieren Spiel und Cris Carter

Im Kampf um die Playoff-Plätze konnten die Kansas City Chiefs mit 31:28 gegen die Minnesota Vikings einen atemberaubenden Sieg einfahren. Vor 78.932 Zuschauern im Arrowheard Stadion lagen die Chiefs schnell mit 21 Punkten vorn, die Vikings zogen nach, im vierten Abschnitt standen beide ebenso dicht vor dem K.O. wie vor dem Triumph. Am Ende lagen die Vikings doch am Boden und hatten zusätzlich WR Cris Carter mit einer Knöchelverletzung auf unbestimmte Zeit verloren.

 

Playoffs greifbar nah

Starkes viertes Viertel bringt Tampa Bay Buccaneers den Sieg

Die Erfahrung, dass sich in der NFL im Dezember die Spreu vom Weizen trennt, scheint sich in der NFC Central einmal mehr zu bestätigen. Während Green Bay und Minnesota im Kampf um Platz eins wertvollen Boden einbüßten, übernahmen die Tampa Bay Buccaneers mit einem 23:16-Erfolg gegen die Detroit Lions die Tabellenführung und haben jetzt gute Chancen, die Division zum ersten Mal seit 1981 wieder zu gewinnen.

 

Seahawks in der Krise

Die Seattle Seahawks verloren im eigenen Stadion mit 16:19 gegen die San Diego Chargers und verspielten damit die alleinige Führung in der AFC West. In einer ausgeglichenen Partie leisteten sich die Seahawks zwei kostspielige Turnovers, und K Todd Pederson vergab gleich drei Field Goals im letzten Viertel. Zwar zeigte Seahawks-QB Jon Kitna eine passable Leistung, war aber nie in der Lage, sein Team mitzureißen. Erst nach der Pause konnte der 27-Jährige sein Team mit einem Touchdown-Pass auf WR Derrick Mayes mit 16:13 in Führung bringen.

 

Höhenflug geht weiter

Die St. Louis Rams gewannen mit 30:14 bei den New Orleans Saints und blieben damit nach einem Jahr 1998, in dem sie nicht ein einziges Spiel in der NFC West gewinnen konnten, diesmal auch im achten Duell mit einem Divisionsrivalen ungeschlagen. Im nur schlecht gefüllten Louisiana Superdome konnten die Gastgeber zu Beginn des zweiten Viertels mit 14:7 in Führung gehen, doch noch vor der Pause konnte Rams-RB Marshall Faulk zweimal in die Endzone einmarschieren und den Spieß umdrehen.

 

Cardinals von Redskins überrannt

Angetrieben von Stephen Davis, dem zur Zeit produktivsten Running Back der NFL, kamen die Washington Redskins zu einem nie gefährdeten 28:3-Erfolg gegen die Arizona Cardinals. Im Gegensatz zur Niederlage in Detroit in der Vorwoche setzten die Redskins dieses Mal verstärkt auf das Laufspiel. Die Offensive Line riss ein Loch nach dem anderen in die Verteidigung der Cardinals, was zur Folge hatte, dass die Abwehr der Gäste buchstäblich weich geklopft wurde und die Redskins am Ende fast doppelt so lange in Ballbesitz gewesen waren.

 

In letzter Sekunde

Cory Blanchard Matchwinner für Giants

Die New York Giants haben sich mit einem knappen 19:17-Sieg bei den Buffalo Bills alle Chancen auf eine Playoff-Teilnahme erhalten, während es die Bills verpassten, sich einen wichtigen Sieg zu sichern. Für Giants-Head-Coach Jim Fassel war es der neunte Karriere-Sieg im neunten Spiel im Monat Dezember. Der Held der Partie war New Yorks K Cory Blanchard, der 40 Sekunden vor Ende die Partie mit einem 48-Yard-Field-Goal entschied.

 

Im Osten viel Neues

Wachablösung in der AFC East

Die Vorzeichen haben sich geändert. Die Indianapolis Colts - mit nur sechs Siegen in den vergangenen zwei Spielzeiten einstiger Prügelknabe der AFC East - besiegten die New England Patriots mit 20:15 und gewannen ihr neuntes Spiel in Folge. Mit elf Siegen bei nur zwei Niederlagen haben die Colts nicht nur die beste Zwischenbilanz seit 1968. Sie sind auch auf bestem Wege, zum ersten Mal seit 1987 wieder den Titel der AFC East zu gewinnen.

 

Einäugiger schlägt Blinden

Auch wenn ein früher Draft Pick verlockend scheint, Letzter wollen die einst ruhmreichen San Francisco 49ers nicht unbedingt werden. So kamen die ebenfalls stark angeschlagenen Atlanta Falcons gerade recht, um die Fans nach langer Zeit (genau nach neun Spieltagen) mit einem Sieg wieder etwas milder zu stimmen.

 

Sand im Getriebe bei den Dolphins

Der Abwärtstrend der Miami Dolphins setzt sich fort. Selbst das Spiel gegen den Divisionsletzten, die New York Jets, ging mit 20:28 verloren. Für Furore sorgten nicht wie in den 80er Jahren die Quarterbacks, Dan Marino und Ken O’Brien, sondern das Aufeinandertreffen von Jets-WR Keyshawn Johnson und Dolphins-CB Sam Madison. Johnson entschied das Duell gegen Madison, dem in dieser Saison immerhin schon sieben Interceptions gelungen waren, klar zu seinen Gunsten. Mit elf gefangenen Pässen erzielte er einen Raumgewinn von 144 Yards, und was noch wichtiger war: Er zeichnete für zwei der insgesamt 22 Punkte der Jets im Schlussviertel verantwortlich, was nach der punktlosen Ausbeute im ersten und dritten Viertel wider Erwarten noch den Sieg bedeutete. Unfreiwillige Schützenhilfe leistete dabei Dolphins-QB Dan Marino mit seinem von Omar Stoutmire abgefangenen Pass, der zum 28:13 führte und den Schluss-punkt von Marinos durchwachsener Leistung darstellte.

 

Nach Durststrecke wieder Erfolgserlebnisse

Mit John Buffalo kam der Aufschwung nach Lübeck zurück

Die Lübeck Cougars sind ein Team, das sich 1988 aus den Outlaws bildete und in seinen Glanzzeiten sogar in der zweiten Liga spielte. »1993 hatten wir wieder die sportliche Legitimation erreicht, in der zweiten Liga zu verbleiben, wurden aber wegen der Ligareform zwangsweise in die Regionalliga versetzt«, erinnert sich Torsten Tödt, der Chef des ASC Lübeck.

 

Neue Gesichter

Die Nationals von Rhein Fire

Es ist die Zeit der guten Vorsätze, und die Zauberformel »Millennium« tut ihr Übriges. Wenige Wochen bevor der Kalender dreifach »nullt« lautet Rhein Fires Motto »Neuanfang«. Auch ohne das Sprichwort der neuen Besen, die gut kehren, zu bemühen; der Einschnitt ist deutlich - und gewollt. Mit K Manfred Burgsmüller und LB Anthony Doghmi sind aus dem Vorjahr nur noch zwei Spieler im Kreise der Nationals übrig.

 

Die Reihen lichten sich

Rams, Jaguars, Colts und Titans enteilen der Konkurrenz

Drei Spieltage vor Abschluss der regulären Saison wird das Rennen um die Playoff-Plätze in der NFL schon übersichtlicher. Neben den St. Louis Rams in der NFC stehen inzwischen zwei der sechs Endrundenteilnehmer in der AFC fest: Indianapolis Colts und Jacksonville Jaguars. Der Divisionstitel für die Colts ist bei drei Siegen Vorsprung auf den Tabellenzweiten nur noch Formsache - die Jaguars müssen (vor dem Montagsspiel gegen Denver) um die Krone in ihrer Gruppe noch fürchten, denn das vierte Team, das nach 13 gespielten Spielen in diesem Jahr bereits auf eine zweistellige Anzahl von Siegen kommt, ist mit den Tennessee Titans ein Divisionsrivale des Clubs aus Nord-Florida.

 

Krönender Abschluss in New York

Wisconsins Ron Dayne gewinnt diesjährige Heisman Trophy

Viel Spannung lag nicht mehr in der Luft, als sich am Samstag Abend im Downtown Athletic Club zu New York die fünf Finalisten und zahlreiche Ehrengäste zur Verleihung der Heisman Trophy an den herausragenden College-Football-Spieler der Saison versammelten. Erwartungsgemäß ging die kostbarste Einzelauszeichnung im College Football an RB Ron Dayne vom diesjährigen Big Ten Champion Wisconsin, der vor vier Wochen den NCAA-Rekord für erlaufene Yards in der Karriere gebrochen hatte.

 

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