HUDDLE Nr. 38 vom 23.09.1999

Devils mit Mühe

Stallions schlugen sich achtbar

Die Hamburg Blue Devils setzten sich vor 9.300 Zuschauern im Hamburger Volksparkstadion in einem mäßigen Spiel gegen den Dritten der Südliga Aschaffenburg Stallions mit 24:14 durch und zogen somit erneut in das Halbfinale des laufenden German-Bowl-Wettbewerbs ein. Gegner wird eine altbekannte Mannschaft sein: die Crocodiles.

 

Neue Wege im Damen-Football

Ladies Bowl 1999 am Sonntag in Lübeck

Wie auch in den letzten Jahren ist die Hansestadt Lübeck der Austragungsort des Ladies Bowl 1999, den am Sonntag Berlin Adler Girls und Titelverteidiger Nürnberg Hurricanes bestreiten. Dass man in der rund 900 Jahre alten Stadt in Schleswig-Holstein, die an den Flüssen Trave und Wakenitz liegt, nicht nur das weltbekannte Marzipan herstell, sondern auch guten Damen-Football erwarten kann, haben die Organisatoren eindeutig bewiesen. Nun darf man sich auf Neuerungen einstellen, die bereits erfolgreich im (Männer-)Football und im Cheerleading erprobt wurden.

 

Weites Land und harte Kerle

American Football hat in Australien keinen leichten Stand

Zum Thema Football in Australien fällt vielen bestenfalls Australian Rules Football ein, jenes Rugby-Derivat, eine Nummer rüder als das Original, mit dem sich die wirklich harten Jungs »down under« ihre Männlichkeit beweisen. Seit Juli hat man aber auch in Europa eine gute Vorstellung vom Football auf dem fünften Kontinent. Beim erstmals ausgetragenen American Football World Cup in Palermo im Juli sorgte die Auswahl Australiens mit einem 10:7-Sieg im Spiel um Platz fünf gegen Europameister Finnland für Aufsehen.

 

Favoriten vorn

Zwischenbilanz in der CFL

In der Canadian Football League liegen zur Saisonmitte erwartungsgemäß die Favoriten vorne und profitieren dabei von einer Reihe von Verletzungen der Konkurrenten. Lediglich die Edmonton Eskimos fallen aus der Rolle und kämpfen mit den Saskatchewan Roughriders und den Winnipeg Blue Bombers jetzt um den letzten verbleibenden Playoff-Platz, denn von den acht Mannschaften kommen sechs in die Endrunde.

 

Abschied ein wenig getrübt

Die Saisonauftaktserfolgskette der Miami Dolphins, die schon aus sieben Gliedern bestand, hat ein achtes dazu bekommen, und ein besonders wertvolles: Im schier unerstürmbaren Mile High Stadium der Denver Broncos besiegten die Dolphins den Titelverteidiger mit 38:21, womit sie eindrucksvoll die eigene Serie weiterführten. Denver hatte zuvor seit 24 Spielen kein Heimspiel mehr verloren.

 

Rückschlag für den Meister

National Champion Tennessee kassiert bei Florida erste Niederlage

An der Spitze der Top 25 beginnt sich Spreu, sich vom Weizen zu trennen. Zu den Verlierern des Wochenendes gehörte auch Meister Tennessee, der bei Florida mit 21:23 verlor.Dramatik bis zum Schluss gab es auch bei Penn States 27:23 in Miami. Ein wenig wurde den Spitzenpartien aber die Show gestohlen von einer ganzen Reihe von Spielen mit sensationellem Ausgang. Für die größte Sensation sorgte Cincinnati mit einem 17:12-Sieg gegen Wisconsin.

 

Bollwerk nicht zu knacken

Miamis Abwehr legt Arizonas Jake Plummer an die Kette

Der Saisonstart der Miami Dolphins ist geglückt. Mit einem 19:16 gegen die Arizona Cardinals holten sie nach dem Monday-Night-Erfolg in Denver ihren zweiten Sieg gegen einen der letztjährigen Playoff-Teilnehmer innerhalb von sieben Tagen. Dem Angriff fehlte zwar die richtige Durchschlagskraft, dafür legte Miamis Abwehr Arizonas Quarterback-Jungstar Jake Plummer an die Kette.

 

Meister mit Fehlstart

Sieg der Chiefs stößt Denver in die Krise

Mit in die Lüfte geballten Fäusten und einem »Urschrei« auf den Lippen sprang Chiefs-Head-Coach Gunther Cunningham beim Abpfiff an der Seitenlinie auf und ab, entlud damit all die Anspannung, die sich zwischenzeitlich bei ihm angesammelt hatte. Geschafft, sein Team, die arg gescholtenen Kansas City Chiefs, hatte den hohen Favoriten Denver Broncos mit 26:10 besiegt. Damit hat er sich selbst erst einmal aus der Schusslinie genommen und den amtierenden Super-Bowl-Champions in ein Tal des Jammers gestoßen.

 

Überraschung knapp verpasst

Cowboys fehlen zwölf Sekunden zum Glück

Anfang des Jahres schienen die Cowboys tot zu sein. Zahlungsunfähigkeit, viel zu wenig Spieler, die große Krise im Verein. Doch im Laufe dieser Saison steigerte sich das Team von Head Coach Dean Cokinos von Spiel zu Spiel. Und konnte mit dem zweiten Überraschungsteam der GFL-Premierensaison, den Kiel New Yorker Hurricanes, im Playoff-Viertelfinale voll mithalten. Die 3.150 Zuschauer sahen zu Wies’n-Beginn im Münchner Dantestadion bei bestem Football-Wetter das wohl spannendste Spiel, das es dieses Jahr überhaupt gab. Bei dauernd wechselnder Führung konnten die Canes erst zwölf Sekunden vor Schluss mit einen Touchdown-Pass auf WR Peter Gunnar das Spiel für sich entscheiden und damit erstmals in das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft einziehen.

 

Vikings gestolpert

Ladehemmung gegen Oakland

Die Oakland Raiders haben mit einem 22:17-Sieg bei den Minnesota Vikings eine der ersten großen Überraschungen der noch jungen Saison gelandet. Angeführt von NFL-Oldie und Ex-Vikings-QB Rich Gannon hielten die Raiders mit einer bedachten Angriffsstrategie Minnesotas gefürchtete Offense in Schach und wurden nach einer konzentrierten Leistung mit einem verdienten Sieg belohnt. Bei den Vikings war am Sonntag zuviel Sand im Getriebe und die Entschlossenheit der vergangenen Saison nicht vorhanden.

 

49ers im Glück

Starke Saints mit schwachen Nerven

Nach der Schlappe vom ersten Spieltag besannen sich die San Francisco 49ers auf ihre Stärken und besiegten im heimischen 3Com Park die New Orleans Saints knapp mit 28:21. Lange Zeit sah es nicht danach aus, und man konnte sich am Ende bei der Defense bedankten, dass man nicht mit einer 0-2-Bilanz ans Ende der Tabelle in der NFC West rutschte.

 

Die »Horton/Crayton-Show«

Lions erringen den erwarteten Sieg über die Scorpions

Vor 8.350 Zuschauern behielten die Braunschweig Lions mit 56:16 wie erwartet die Oberhand über die Stuttgart Scorpions und zogen in das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft ein. Genau wie beim Interconference-Spiel vor zwei Wochen wurden beide Teams von den Zuschauern stürmisch gefeiert, wobei der Underdog aus Stuttgart diesmal der klare Sympathieträger war. Lions-RB Estrus Crayton erzielte erneut drei Touchdowns, sein Kollege WR Jon Horton war diesmal sogar mit vier Punkterfolgen dabei.

 

Crocodiles bestehen

Pech und Unvermögen bei Razorbacks

Das Viertelfinale war die Endstation der »Sehnsucht German Bowl« für die Rüsselsheim Razorbacks. Gegen die Cologne Crocodiles gab es vor heimischem Publikum eine unglückliche 28:42-Niederlage. Für die rund 1.000 Zuschauer im Stadion am Sommerdamm war es bis in die Schlussminuten aber ein kurzweiliges Spiel, das durchaus auch von den Razorbacks hätte gewonnen werden können. Doch auf Grund einer erheblichen Leistungssteigerung der Kölner Offense konnte der vierfache Vizemeister das Ruder doch noch herumbiegen.

 

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