HUDDLE Nr. 5 vom 29.01.1998

In Europa keine American Bowls

1998 wird es in Europa keine American Bowls geben. Die alljährlich außerhalb der USA veranstalteten zusätzlichen Preseason-Spiele der NFL finden dieses Jahr in Tokio, Vancouver (Kanada) sowie Mexico City statt. Im japanischen American Bowl, der im zehnten Jahr in Folge von der NFL veranstaltet wird, treffen am 2. August die Green Bay Packers auf die Kansas City Chiefs. In Vancouver gibt es am 15. August eine Art Heimspiel der Seattle Seahawks (Seattle und Vancouver trennen weniger als 200 Kilometer Entfernung) gegen die San Francisco 49ers. Und ähnliches gilt für die in Mexiko überaus beliebten Dallas Cowboys, die am 17. August in der Metropole des südlichen Nachbarstaates der USA beim insgesamt vierten American Bowl Mexikos zum dritten Mal dabei sind und auf die New England Patriots treffen. In Dublin, wo letztes Jahr Chicago und Pittsburgh gegeneinander spielten, gibt es wie auch anderswo in Europa keine Fortsetzung der American-Bowl-Serie.

 

This one’s for John«

Denver Broncos im fünften Anlauf Super-Bowl-Gewinner

Die Denver Broncos sind endlich am Ziel aller Träume. Mit einem knappen, aber verdienten 31:24-Erfolg gegen die Green Bay Packers beendeten sie am Sonntag all das Gerede über die Vorherrschaft der NFC im Super Bowl, darüber, daß John Elway »seinen« Super-Bowl wohl nie gewinnen wird, und über die vier bisherigen Final-Niederlagen der Broncos. Bester Mann auf dem Platz war RB Terrell Davis, der als erster Spieler drei Touchdowns in einem Super Bowl erlief. Im Vordergrund aber stand John Elway.

 

Die Geschichte der Denver Broncos - Teil 1

Der steinige Weg zum Glück

Die Fans in Colorado sind langes Warten auf den Erfolg gewohnt

Vier vergebliche Anläufe in Super Bowls, bis es endlich einmal klappte: Der erste Titelgewinn in der NFL ist für die Denver Broncos und ihre Fans wie eine Erlösung von einem Fluch. Jedesmal wenn die »Wildpferde« das NFL-Finale in der Vergangenheit erreicht hatten, war das Resultat noch ein bißchen niederschmetternder als zuvor - bis zum 25. Januar 1998 in San Diego, als die unglückliche Serie durchbrochen werden konnte. Doch nicht nur mit ihrem ersten Super-Bowl-Gewinn taten sich die Broncos schwer - die Geschichte des Teams ist insgesamt geprägt von langen Jahren des Ringens um den Erfolg und vielen Rückschlägen.

 

Profi-Rookies bei Fire

DIe sieben National Players vom Rhein

Kurz nach der Frankfurt Galaxy hat auch Rhein Fire sich entschieden, wer 1998 die einheimischen Hoffnungsträger des World-Bowl-Finalisten von 1997 sein sollen. Nachdem zunächst die weitere Verpflichtung von Manfred Burgsmüller als Kicker erreicht werden konnte, blieben sechs Plätze zu vergeben. Anders als in Frankfurt, wo nur ein echter »Rookie« hinzukam, holt Fire mehrere neue Spieler ins Aufgebot, von denen WR Patrick Gerigk (Kiel Baltic Hurricanes), DL Ole Meine (Hamburg Blue Devils) sowie LB Anthony Doghmi (Hanau Hawks) bisher keinerlei World-League-Luft schnuppern durften.

 

Starke Abwehr reichte nicht

Javier Berlangas Einzelleistung rettet Mexikos Junioren

Die zweite Auflage der Global Junior Championship, ausgetragen zwei Tage vor dem Super Bowl in Chula Vista bei San Diego, brachte gegenüber der letztjährigen Veranstaltung eine deutliche Steigerung und machte Appetit auf mehr. Einziger dunkler Punkt war aus Sicht von Europas Junioren-Auswahl die knappe 12:13-Niederlage gegen den Football-Nachwuchs aus Mexiko.

 

In Braunschweig fühlt man sich wohl

Der Coach des Jahres Kent Anderson und der Footballer des Jahres Jon Horton wollen mit den Lions noch viel erreichen - auch weil das Umfeld so fantastisch ist

Die Wahl zum Coach des Jahres hatte für viele Kenner der Szene keine Überraschungen zu bieten. Hinter vorgehaltener Hand wurde Lions-Head-Coach Kent Anderson bereits seit dem Einzug der Braunschweig Lions in den German Bowl als heißer Favorit gehandelt. Um so überraschter war der Gewählte selbst, als er aus dem HUDDLE erfuhr, daß die Wahl auf Ihn gefallen war. »Als ich meinen Namen las, dachte ich im ersten Moment, das kann nicht wahr sein. Dieser Titel gebührt auch den Spielern, den anderen Coaches der Lions und der gesamten Lions-Organisation. Ich habe nur das Glück gehabt, in diesem Umfeld arbeiten zu dürfen.«

 

Umbenennung jetzt amtlich

Die World League ist tot - es lebe die NFL Europe! Nach fünf Spielzeiten unter dem nach außen seit 1995 eher mißverständlichen Namen »World League« mit dem mal benutzten, mal weggelassenen Zusatz »of American Football« geht die Liga nun auch im Namen deutlich kenntlich als Europa-Ableger der Mutter NFL ins Rennen. Die NFL besitzt die Hälfte der Anteile an der Liga, nachdem 1995 die andere Hälfte an die australische Medienfirma Newscorp verkauft worden war. Bei ihrem Neustart in diesem Jahr war die Liga ausschließlich aus europäischen Teams gebildet worden, so daß der alte Anspruch einer weltumspannenden Liga nicht mehr in der Praxis deutlich wurde.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe