HUDDLE Nr. 38 vom 21.09.1995

Scheibenschießen

Spitzenteams toben sich gegen schwache Konkurrenten aus

Der dritte Spieltag brachte erneut einige dicke Überraschungen. Es sind aber die Kantersiege einiger Favoriten, die Fragen aufwerfen, die über die Tagesaktualität hinausgehen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Top-25-Ranglisten.

 

Eine Nummer zu groß

San Francisco 49ers übersteht anfängliche Schwächen

Es kann nicht immer Sekt und Kaviar sein. Die San Francisco 49ers (3-0) hatten gegen die in der Abwehr gut eingestellten New England Patriots (1-2) anfangs einige Probleme, setzten sich dann aber doch standesgemäß mit 28:3 durch. Die Patriots hatten ihre Chancen, nutzten sie aber nicht und machten zuviele Fehler.

 

Auf Emmitt Smith ist Verlaß

Dallas Cowboys trotz schwacher erster Halbzeit siegreich

War es der Medienrummel um die Verpflichtung von Deion Sanders, oder lag es am Gegner? Die Dallas Cowboys (3-0) spielten eine Halbzeit lang alles andere als überzeugend, gewannen bei den Minnesota Vikings (1-2) letztlich aber dennoch mit 23:17 nach Verlängerung. Und wieder einmal war es RB Emmitt Smith, der ein Spiel seiner Mannschaft aus dem Feuer riß.

 

Fortuna treuer Chiefs-Fan

Raiders verschenkten Sieg

Die Kansas City Chiefs (3-0) gewannen mit 23:17 nach Verlängerung das Prestigeduell gegen die Oakland Raiders (2-1) zum achten Mal in Folge im Arrowhead-Stadion. Damit bleiben sie als einzige Mannschaft in der AFC West ungeschlagen und können weiterhin mit gutem Recht selbstbewußt an die nächsten Aufgaben herangehen.

 

Blitzstart

Eine beeindruckende erste Halbzeit und ein wenig Glück am Ende verhalfen den Green Bay Packers (1-1) zu einem 27:24-Erfolg bei den Chicago Bears (1-1). Zwei lange Angriffsserien hatten die Packers mit 14:0 in Führung gebracht. Dann fingen sie einen Paß der Bears an der eigenen 1-Yard-Linie ab. Als es nach zwei erfolglosen Läufen nach einem Punt aus der Endzone roch, bediente QB Brett Favre den völlig ungedeckten WR Robert Brooks, der als achter Spieler in der NFL-Geschichte einen 99-Yard-TD-Paß verzeichnete. Die Packers hatten das Spiel auch in der zweiten Halbzeit eigentlich im Griff, als zwei Fehler den Bears noch einmal die Chance bescherten. Eine Interception an Green Bays 24-Yard-Linie durch CB Donnell Woolford, der den Fehler beim 99-Yard-TD-Paß gemacht hatte, und ein geblockter Punt brachten die Bears auf 24:27 heran. Ein Fumble von QB Erik Kramer beendete die letzten Hoffnungen der Gastgeber.

 

Düsseldorf regiert weiter

Panther bestätigen ihre Führungsrolle im deutschen Football
Blue Devils und ihre Fans halten nur drei Viertel dagegen

Der neue Meister ist der alte: Die Düsseldorf Panther setzten sich in Braunschweig vor 12.125 Zuschauern im German Bowl XVII gegen die Hamburg Blue Devils mit 17:10 verdient durch. Zum sechsten Mal ziert somit der Name des 1978 gegründeten Traditionsclubs eine deutsche Meisterschaftstrophäe. Der Abstand zu den »Verfolgern« wurde vom Rekordmeister in der »Ehrentafel« damit noch einmal vergrößert. Dies ist bemerkenswert, aber vor allem beeindruckt eine weitere Zahl. Der Triumph von Braunschweig war der dritte Meisterschaftsgewinn der Rheinländer binnen vier Jahren. Da ist das Wort von der »Dynastie« nicht mehr fern, wie es etwa in der NFL bedenkenlos Teams zugedacht wird, die viermal binnen eines Jahrzehnts den Gipfel erreichen.

 

Neulinge als Prügelknaben

Expansion Teams hatten es schon immer schwer

Seit Beginn dieser Saison spielen in der NFL mit den Jacksonville Jaguars und den Carolina Panthers zwei neue Teams. Damit gibt es mit 30 Mannschaften die bisher höchste Anzahl von Teams seit der Gründung der NFL im Jahre 1920. Irgendwann waren alle Clubs einmal neu in der Liga, und zu Beginn - in ihrer ersten Saison - waren die allermeisten wenig erfolgreich. Das aktuelle Schicksal Jacksonvilles und Carolinas ist Anlaß, einmal auf die Bilanz der Expansion Teams in der NFL-Geschichte (und solche Teams, die aus anderen Ligen neu eintraten oder nach einem Besitzer- oder Ortswechsel komplett ihre Kader austauschten) während ihrer ersten drei NFL-Spiele zu blicken.

 

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