HUDDLE Nr. 37 vom 14.09.1995

Schock bei Nebraska

Heisman-Trophy-Kandidat fliegt aus der Mannschaft

Für die Schlagzeile dieses Wochenendes im College Football sorgte National Champion Nebraska. Aber nicht wegen des überzeugenden 50:10-Erfolges bei Michigan State am Samstag. Einen Tag später flog Running-Back-Star Lawrence Phillips, einer der Top-Anwärter auf den Gewinn der Heisman Trophy, aus der Mannschaft. Der Grund: Phillips wird beschuldigt, seine ehemalige Freundin tätlich angegriffen zu haben.

 

Nächster Dolphins-Streich?

Zweimal zwei ungeschlagene AFC-Teams im direkten Vergleich

Auch wenn auf die NFC-Favoriten San Francisco und Dallas am 3. Spieltag möglicherweise »Stolpersteine« warten, werden die Augen der NFL-Fans sich am kommenden Wochenende zweifellos auf die AFC richten. Vier der nach zwei Spielen noch ungeschlagenen Teams - allesamt mögliche Anwärter auf den AFC-Platz im Super Bowl - treffen zu Spitzenspielen aufeinander.

 

Ein Punkt unter der Norm

49ers »knapper« als »üblich« gegen Atlanta

Vor diesem Spiel hatten die San Francisco 49ers (2-0) in den letzten sechs Spielen einen Durchschnitt von 42 Punkten gegen die Atlanta Falcons (1-1) erzielt. Am Sonntagabend verfehlten die 49ers bei ihrem 41:10-Sieg diese Vorgabe um einen Punkt. Am Ende des Spiels wäre es bestimmt ein leichtes gewesen, höher zu gewinnen, doch George Seifert gab im Angesicht des sicheren Sieges auch der zweiten Garnitur eine Chance, etwas Spielpraxis zu sammeln.

 

Favoriten-Rolle bestätigt

Miami Dolphins holen wichtigen Sieg bei New England

Die hohen Erwartungen scheinen berechtigt zu sein. Die Miami Dolphins (2-0) untermauerten ihre Rolle als Top-Anwärter auf den Gewinn der AFC Championship mit einem 20:3-Erfolg bei den New England Patriots (1-1), die selbst von der Teilnahme am Super Bowl träumen. Das erwartete QB-Duell zwischen Dan Marino und Drew Bledsoe blieb dieses Mal allerdings aus.

 

Euphorie gebremst

Oakland Raiders zeigen Washington Redskins die Grenzen auf

Die Washington Redskins (1-1) wurden am Sonntag unsanft auf den Boden der Football-Tatsachen zurückgeholt. Gegen die Oakland Raiders (2-0) verloren sie auf eigenem Platz mit 8:20. Es gehört halt doch mehr als ein klarer Sieg gegen die Arizona Cardinals dazu, um eine Mannschaft zum Playoff-Anwärter zu machen.

 

Dallas schon in Topform

Die Dallas Cowboys rückten mit einem 35:0-Erfolg bei den New York Giants gleich im ersten Saisonspiel die Verhältnisse in der NFC East Division zurecht. Eigentlich, so hatten sie vor der Saison verkündet, wähnten sich die Giants stark genug, den Cowboys einen harten Kampf um Platz eins in der Division liefern zu können. Erst die nächsten Spiele werden zeigen, ob die Giants wirklich so schlecht sind, wie sie am Montag aussahen, oder ob Dallas einfach zu gut ist. Die Giants brachten gegen die Abwehr der Cowboys so gut wie nichts zustande und fanden in der Abwehr einach kein Mittel gegen das üppige »Waffenarsenal« des Cowboys-Angriffs. Vor allem RB Emmitt Smith stürzte die Giants-Abwehr von einer Verlegenheit in die nächste. So blieb als einziger Höhepunkt aus Sicht der Giants die Halbzeitpause, in der Ex-QB Phil Simms für 14 Jahre in Diensten der Giants geehrt wurde, indem man seine Nummer elf aus dem Verkehr zog.

 

Das richtige Endspiel

Die beiden deutschen »Musterclubs« im Finale

Um die 17. Deutsche Meisterschaft im Football geht es am 16. September im Braunschweiger Städtischen Stadion zwischen den Düsseldorf Panthern und den Hamburg Blue Devils. Die Panther, Titelverteidiger und deutscher Rekordmeister (fünf Meisterschaften bei sieben Finalteilnahmen zwischen 1983 und 1994), könnten nach dem bereits gewonnenen Europapokal auch ihr zweites Saisonziel für 1995 verwirklichen. Die Hamburger könnten gleich ihre erste Saison in der Bundesliga nach dem auf Druck der übrigen Bundesligisten ermöglichten »Seiteneinstieg« mit dem absoluten Triumph krönen.

 

Braunschweig wartet

Optimismus an allen Fronten auf der German-Bowl-Pressekonferenz

»We must win the German Bowl« ist das Credo von Blue-Devils-Head-Coach Heidelberg, der sich letzte Woche in Braunschweig auf der Pressekonferenz zum German Bowl 1995 zuversichtlich und zum Sieg entschlossen präsentierte. Dies war eine der Kernaussagen der Pressekonferenz, auf der ferner folgende Erkenntnisse zu gewinnen waren:

 

Neue Erfahrungen

Ohne den Favoritenstatus wäre den Panthern wohler

Für diese Panther-Truppe ist es eine ganz neue Erfahrung, die Aussicht, am kommenden Samstag mit der Favoritenrolle (oder gar -Bürde?) ins deutsche Endspiel zu gehen. Was für die früheren Mannschaften des deutschen Rekordmeisters in den 80er Jahren normal bis selbstverständlich war, daß nämlich - von einigen unverbesserlichen Optimisten im Lager des direkten Gegners abgesehen - jeder in Football-Deutschland von ihnen einen Triumph erwartete, ist für die Raubkatzen der 90er noch ungewohnt. »Klar ist das ein komisches Gefühl, daß alle auf uns setzen«, gibt Defensive Coordinator Norbert Pitzner vor dem German Bowl gegen die Hamburg Blue Devils zu, »1992 und ’94 waren wir krasse Außenseiter und haben uns so sehr wohl gefühlt.«

 

Claus Brüggemann: Jeder konnte jeden schlagen

Head Coach der Cologne Crocodiles zieht über die
Saison der Bundesliga Nord positive Bilanz

Claus Brüggemann, Head Coach der Cologne Crocodiles, ist momentan der erfolgreichste deutsche Trainer in der Football-Bundesliga. Zunächst war er selbst aktiver Spieler (Running Back) bei den Crocodiles; dazu Vize-Europameister mit der deutschen Nationalmannschaft 1987 in Finnland. Nach seiner aktiven Laufbahn coachte er zunächst die Jugend- und die zweite Herrenmannschaft des Clubs. Seit 1989 ist er im Trainerstab des Bundesliga-Teams und wurde 1991 alleinverantwortlicher Head Coach. Im selben Jahr wählten ihn die Leser des HUDDLE zum »Coach des Jahres«. Er führte die Cologne Crocodiles zweimal zur deutschen Vizemeisterschaft (1991, 1993). Der 35jährige Brüggemann (verheiratet, zwei Kinder) gehörte außerdem zum Trainerstab der deutschen Football-Nationalmannschaft bei der EM 1993 in Italien. Heinz Zimmer sprach mit Claus Brüggemann über die Meisterschaft, die Bundesliga und natürlich über die Cologne Crocodiles.

 

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