HUDDLE Nr. 28 vom 13.07.1995

Dartmouth Big Green:

Und was ist ein »Big Green«?

Beim Dartmouth College existiert kein Dokument, das belegt, warum die Uniteams »Big Green« heißen. Es gibt nichts zum Thema. Interessanterweise ist der Name erst seit ein paar Jahren aktuell. Früher hießen die Dartmouth-Sportler »Indians«. Doch Mitte der 70er Jahre wurde der Name, wie bei einigen anderen Unis auch, die einen indianischen Namen trugen, auf Druck von Aktivistengruppen, die gegen den Gebrauch von Indianern und indianischen Namen als Maskottchen opponierten, abgelegt. Dafür kam »Big Green« auf. Also spekulieren wir ‘mal, das ist ja nicht schwer. Die Schulfarben waren und sind »Dartmouth Green« und Weiß.

 

Düsseldorfer Freudentaumel

Erstmals erobert deutsches Team den Eurobowl

Ein Jubelsturm fegte durch das weite Rund, 20.548 Zuschauer im Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion waren aus dem Häuschen. Mit dem 21:14 über die London Olympians krallten sich die Düsseldorf Panther am Freitagabend erstmals den Eurobowl. Die Entscheidung im zum neunten Male ausgespielten Europapokal der Landesmeister fiel in einem Herzschlagfinale: Der deutsche Rekordmeister erzielte den Sieges-Touchdown erst 24 Sekunden vor Schluß, als Wide Receiver Estrus Crayton trotz Doppeldeckung einen spektakulären 36-Meter-Paß von Quarterback Brad Parpan fing.

 

Atmosphäre erst am Schluß

Das ganz große Football-Fest des letzten Jahres konnte nicht wiederholt werden

Stuttgart im Eurobowl-Fieber und Partystimmung vor dem Stadion: Doch viele World-League-verwöhnte Fans und Zuschauer aus dem letzten Jahr, als der Eurobowl-Endspieltag in Stuttgart ein rauschender Erfolg gewesen war, vermißten diesmal richtige »Programmreißer«. Die beiden Teams aus London und Düsseldorf hatten ebenfalls Anteil daran, daß es nur wenige in der ersten Halbzeit so richtig vom Hocker riß. Die große Wende kam dann nach der Pause, als echte Footballaune auf dem Programm stand.

 

Überzogene Erwartungen

Selbstgesteckte Ziele wurden von Rhein Fire nicht erreicht

Nee, so hatten die Leute bei Rhein Fire sich das wirklich nicht vorgestellt. »Mindestens 20 000 bis 25 000 Zuschauer im Schnitt« hatte sich General Manager Oliver Luck von der ersten Saison des zweiten deutschen World-League-Teams erhofft. Und Head Coach Galen Hall war selbstverständlich davon ausgegangen, daß seine Mannschaft »einer der ersten Anwärter auf den World Bowl« sei. Doch dann wollten gerade einmal 12.000 Fans pro Spiel die Mannschaft sehen, was wohl nicht zuletzt an der enttäuschenden Bilanz von vier Siegen und sechs Niederlagen und damit dem fünften Platz unter sechs Clubs in der Liga lag.

 

Vorgeführt

Cologne Crocodiles demontieren die Berlin Adler

»Mir ist das ganz recht, daß alle immer nur von Michael Davis reden,« freute sich Crocodiles-Head-Coach Claus Brüggemann nach dem Spiel in Berlin. Denn wozu die Unterschätzung der Nebenleute des quirligen Mannes führen kann, ließ sich auch beim Spiel der Kölner bei den Adlern lernen, das auch in der Höhe verdient 32:3 für die Gäste endete. »Das war ein Sieg des ganzen Teams, das ordentlich Gas gegeben hat,« stellte Brüggemann klar.

 

Hawks marschieren weiter

Nürnberg unterliegt 7:24 bei den Hanau Hawks

Die Hawks marschieren in der Südgruppe der 1. Bundesliga anscheinend unaufhaltsam der Meisterschaft entgegen. Gegen den Rangzweiten Nürnberg Rams feierten die »Habichte« am letzten Sonntag einen letztendlich verdienten 24:7-Erfolg und untermauerten damit ihre derzeitige Vormachtstellung in der Südgruppe. Die Rams müssen ihre Chancen auf das Heimrecht im ersten Playoff-Spiel trotzdem noch nicht abschreiben, denn das leichtere Restprogramm könnte noch den Ausschlag für die Franken geben, wenn sie ihr gezeigtes Leistungsvermögen beibehalten. Vorab müssen sie ihre Wunden lecken, denn drei Verletzte hatten die Nürnberger in Hanau zu beklagen.

 

Playoffs so gut wie sicher

Scorpions sichern sich Auswärtssieg in den Schlußminuten

Der Name »Davis« bürgt für Qualität - zumindest in der Football-Bundesliga. Was den Cologne Crocodiles ihr Michael, ist den Stuttgart Scorpions ihr Edwin. Der spielte gegen die Regensburg Royals einmal mehr wie entfesselt und erzielte - genauso wie Namensvetter Michael gegen die Adler - insgesamt vier Touchdowns. Die Gastgeber hatten sich zwar nach einer verschlafenen ersten Halbzeit etwas besser auf seine Läufe eingestellt. Verhindern konnten sie aber nicht, daß er in den Schlußminuten mit einem 2-Meter-Lauf den 41:32-Auswärtssieg der Scorpions sicherstellte.

 

Vereinsrekord für die Cowboys

»Trainingsspiel« gegen die Knights endet 70:0

Geplant war es vor der Partie gegen die bislang noch sieglosen Franken Knights nicht, den Cowboys-Vereinsrekord für den höchsten Sieg in einer Bundesligabegegnung einzustellen, aber es ließ sich beim besten Willen auch nicht vermeiden. Zu klar war in sämtlichen Belangen die Dominanz der gastgebenden Cowboys.

 

2. Bundesliga Süd

Stuttgarter Überaschungserfolg
Landshut auf Platz zwei

Bereits im Vorfeld der Eurobowl-Veranstaltung ließen die Stuttgart Stallions verlauten, sie hätten die eher harten Worte aus dem letzten HUDDLE ernst genommen. Daß sie es aber mit der angepeilten Wiedergutmachung derart ernst meinen würden (34:10), erstaunte alle - und auch die Fürth Buffalos, obwohl die vorsichtig an die Aufgabe herangehen wollten. Die Niederlage der letzten Woche hatte bei den Spielern, nach der langen Pause, ihre Spuren hinterlassen. Von Überheblichkeit keine Spur, Ernüchterung war angesagt. Landshut mogelte sich mit einem 12:6-Sieg über Simbach ins Mittelfeld und liegt derzeit gar wieder auf Rang zwei.

 

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