HUDDLE Nr. 16 vom 20.04.1995

Desperately seeking players...

Am 22. und 23. April ist die Spielerbörse wieder geöffnet. Es trennt sich die Spreu vom Weizen, die NFL-Teams benennen in New York reihum die College-Abgänger, mit denen sie gern in den nächsten Wochen ins Geschäft und in näherer Zukunft weiter oder überhaupt nach oben kommen wollen. In einigen Jahren wird sich zeigen, welcher General Manager ein gutes und welcher ein weniger glückliches Händchen bei der alljährlichen Spielerlotterie hatte.

 

Heimpremiere verpatzt

Rhein Fire am 2. Spieltag vor eigenem Publikum ohne den rechten Biß

Statt Football-Feuer gab’s nur frustrierte Fans. Die Heimpremiere von Rhein Fire verlief fast bis ins Detail so, wie es sich General Manager Oliver Luck und Head Coach Galen Hall wohl nur in ihren schlimmsten Alpträumen ausgemalt hatten. Offiziell waren gerade einmal 15.892 Zuschauer im Rheinstadion Zeuge des Düsseldorfer 7:23 gegen die London Monarchs. Die schwache Vorstellung der Rheinländer und zahlreiche Ungereimtheiten im Veranstaltungsablauf sorgten für Unmut unter den Fans, die sich am Ende mit einem lautstarken Pfeifkonzert Luft machten.

 

Fehler wurden grausam bestraft

Frankfurt Galaxy verliert trotz spielerischer Überlegenheit

Niedergeschlagen waren sie, die Galaxy-Helden des ersten Spieltages, und sie hatten allen Grund dazu. Mit einer 12:14-Niederlage bei den Amsterdam Admirals wurden sie auf den harten Boden der Football-Realität zurückgeholt. Spielerisch die etwas bessere Mannschaft, verlor die Galaxy, weil sie sich zu viele schwere Fehler leistete.

 

Saisonziele: »Klasse halten, Europapokal holen«

Der Meister versucht, sich aus der Favoritenrolle zu winden

Kurz bevor er am kommenden Sonntag mit dem vorgezogenen Spiel gegen den rheinischen Erzrivalen Cologne Crocodiles die Saison 1995 eröffnet, ist sich der Titelverteidiger und Rekordmeister über seine Saisonziele noch nicht so ganz im klaren. Bei der offiziellen Pressekonferenz der Düsseldorf Panther artete der Versuch einer Prognose jedenfalls zu einem Steigerungslauf aus. »Wir wollen natürlich die Klasse erhalten«, erklärte Vizepräsident Thomas Jülicher, um nach kurzem Nachdenken und Blick auf die erstaunten Gesichter der Medienvertreter gleich nachzulegen: »Das heißt, wir wollen natürlich schon die Playoffs erreichen, wenn es denn geht, den Meistertitel verteidigen und erstmals den Eurobowl nach Deutschland holen.«

 

Eine Legende sagt »Good Bye«

Joe Montana wird nach 16 Jahren NFL 1995 nicht mehr in die Ausrüstung schlüpfen

»Say, it ain't so...« Joe hat sich entschieden: Knapp zwei Monate vor seinem 39. Geburtstag (am 11. Juni) bestätigte der wohl legendärste Footballspieler unserer Generation die seit Monaten schwelenden Gerüchte, die vergangene Saison wäre seine letzte gewesen. 1995 werden die Kansas City Chiefs ohne den magischen Joe Montana spielen müssen. Und mit ihnen wird die ganze Liga ein gewaltiges Stück an Zauber einbüßen.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

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