HUDDLE Nr. 1 vom 05.01.1995

Größerer Wille siegte

Im letzten Punktspiel der Saison holten sich die Minnesota Vikings (10-6) mit einem 21:14-Erfolg gegen die San Francisco 49ers (13-3) den Titel in der NFC Central Division. Die Vikings bekamen den Sieg zwar nicht geschenkt, profitierten aber doch davon, daß die 49ers nicht mehr mit vollem Einsatz spielten. Gäste-Head-Coach George Seifert schonte einige seiner Stars und ließ über weite Strecken die »zweite Garnitur« spielen. Mit Quarterback Sacks und eroberten Ballverlusten zur rechten Zeit hatte die Vikings-Abwehr den Hauptanteil am Erfolg.

 

Nebraska am Ziel

Sieg im Orange Bowl bringt Cornhuskers die National Championship

Der Bann ist gebrochen. An der Stätte so manch bitterer Stunde feierte Nebraska am Neujahrstag seinen größten Erfolg seit 13 Jahren. Mit einem 24:17-Sieg gegen die Miami Hurricanes im Orange Bowl in Miami gewannen die Cornhuskers ihre erste National Championship seit 1971 und beendeten damit zugleich eine Serie von sieben Bowl-Niederlagen in Folge, vier davon im Orange Bowl.

 

Kanonenfutter für die Playoffs?

Wild-Card-Teams meistens chancenlos in der NFL-Endrunde

Ein Novum in ihrer Geschichte vermeldete die NFL in der letzten Woche. Zum ersten Mal seit die NFL 1990 die Anzahl der Wild-Card-Teams auf drei je Conference erhöht hatte, erreichten drei Clubs - Green Bay, Detroit und Chicago - aus einer Division die Playoffs als Wild-Card-Team. Grund, einmal einen Blick auf die Wild-Card-Teams der vergangenen Jahre zu werfen. Fazit: Die Wild-Card-Teams sind nicht mehr als Kanonenfutter für die Playoffs!

 

Wie gegen eine Wand

Green Bays Defense verurteilt Lions-Angriff zur Bedeutungslosigkeit

Die stärkste Lauf-Offense der NFC in dieser Saison sorgte im ersten Playoff-Spiel der Conference für einen neuen Negativ-NFL-Rekord: Zum ersten Mal überhaupt in der Playoff-Geschichte erzielte eine Mannschaft durch Läufe in der Summe nicht ein einziges Yard Raumgewinn und mußte gar über das gesamte Spiel vier Yards Raumverlust quittieren. Barry Sanders, der in 16 Regular-Season-Spielen über 1.800 Yards erlief, war abgemeldet: Seine 13 Läufe ergaben in der Gesamtabrechnung ein Minus-Yard, eine Schmach, die der 26jährige in sechs Jahren als Profi noch nie hat hinnehmen müssen. Unter solchen Voraussetzungen ging es mit dem 16:12 für die Green Bay Packers, die in der nächsten Runde nach Dallas müssen, geradezu noch überraschend knapp aus.

 

Die Schau gestohlen

Browns-QB Vinny Testaverde führt seine Mannschaft zum Sieg

1985 wurde für die New England Patriots ein Traum Wirklichkeit: Sie erreichten in der AFC East den zweiten Platz und überlebten drei Auswärtsspiele in den Playoffs durch Siege gegen die Jets, die Raiders und die Dolphins. Im Super Bowl mußten die Patriots jedoch gegen die Chicago Bears eine herbe Niederlage einstecken. Nach neunjähriger Durststrecke kamen die Patriots erstmals wieder in die Playoffs und reisten mit hohen Erwartungen nach Cleveland. Die Hoffnungen ruhten vor allem auf ihrem 22jährigen Spielmacher Drew Bledsoe, der schon in seinem zweiten Profijahr den Sprung in die diesjährige Auswahlmannschaft der AFC schaffte. Der Traum der Patriots endete diesmal bereits in ihrem ersten Auswärtsspiel. Die Browns besiegten die Patriots mit 20:13, und Browns-Quarterback Vinny Testaverde stahl seinem Gegenüber die Schau.

 

Siegesserie und Saison beendet

Vikings verlieren zu Hause gegen die Bears mit 18:35

Durch einen Sieg im letzten regulären Saisonspiel der Minnesota Vikings über die San Francisco 49ers waren die Würfel gefallen: Nicht die Detroit Lions, sondern die Chicago Bears mußten nach Minnesota reisen. Die Bears waren bis vor dem Spiel gern gesehene Gäste von Vikings-Trainer Dennis Green und seiner Mannschaft. In sechs Begegnungen unter der Regie von Green zogen die Bears gegen die Vikings ebensoviele Male den kürzeren. Dem stand allerdings eine für Green weniger schmeichelhafte Bilanz gegenüber: Zweimal hatte er mit seiner Mannschaft die Playoffs erreicht und war jeweils nach dem ersten Spiel ausgeschieden. Eine dieser Serien mußte gegen die Bears beendet werden...

 

Die Flut der Rekorde

Jubiläums-Saison ein Fest für Angriffsmannschaften

Die weitaus größere Mehrheit der Football-Fans dürfte sich eher daran erfreuen, wenn ein spektakulärer Touchdown-Paß zu bewundern ist oder ein hakenschlagender Running Back die Verteidiger zu Slalomstangen degradiert. Die Liebhaber des Angriffs erfreuen sich derzeit in den USA eines Sieges auf der gesamten Linie: Die Regeländerungen der NFL brachten im Endeffekt die gewünschte Wirkung, die 28 Teams legten in der 75. Jubiläumssaison der Profis einen kreuzfidelen Angriffswirbel aufs Parkett und ließen im Vorbeigehen einen Rekord nach dem anderen purzeln.

 

Montana gut, Marino besser

Fehlerfreie Miami Dolphins triumphieren über Kansas City Chiefs

Dank einer Gala-Vorstellung von QB Dan Marino besiegten die Miami Dolphins die Kansas City Chiefs mit 27:17 und treten in der nächsten Playoff-Runde bei den San Diego Chargers an. Mit zwei kostspieligen Fehlern im letzten Viertel brachten sich die Chiefs selbst um einen möglichen Erfolg.

 

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