HUDDLE Nr. 49 vom 08.12.1994

Southwest Athletic Conference:

Goldene Zeiten verblaßt...

Mit der South West Athletic Conference ist es so eine Sache. Nur noch eine allerletzte Saison wird sie uns allen erhalten bleiben. Dabei hatte die SWC, zumindest zeitweise, etwas zu bieten - und nicht wenig. Allerdings ist das lange her. Die »Old Folks« aus Texas, aus Fort Worth, aus College Station, aus Austin, ja, die können sich noch erinnern. Wahrscheinlich werden für sie die 30er Jahre sowieso besser gewesen sein als alles andere, was später vorbeizog. In diesem »Chicken-Fried-Steak-State« war der Renner in den 30ern ein Team, das sie TCU nannten. Na ja, die Gangster, die Filme, die »Convertibles«, die Züge, die »Platinblonden«, die Comic Books, die Eltern auch und das Essen - alles war eben früher, bis auf wenige Ausnahmen, besser als heute, zumindest behaupten das nicht wenige.

 

Tod auf Raten

Chiefs erleiden gegen Broncos erneuten Rückschlag

Die Fans der Kansas City Chiefs (7-6) müssen sich so langsam mit dem Gedanken vertraut machen, daß die Play-offs ohne ihr Team stattfinden werden. Durch die 17:20-Heimniederlage nach Verlängerung gegen die Denver Broncos (7-6) geraten ihre Playoff-Hoffnungen in ernste Gefahr.

 

Glück und Dummheit

Buffalo Bills schmeichelhafter Sieger in Miami

Die Miami Dolphins (8-5) mögen sich für einen Super-Bowl-Anwärter halten - sie sind es nicht. Mit einer 31:42-Heimniederlage gegen die Buffalo Bills (7-6) vergaben sie die Möglichkeit, in der AFC East für klare Verhältnisse zu sorgen. Die Bills waren keineswegs besonders gut, sondern profitierten von einer Mischung aus purem Glück und der Dummheit des Gegners.

 

Titelrennen entschieden

Cowboys gewinnen zum dritten Mal in Folge die NFC East

Die Dallas Cowboys (11-2) gewannen durch einen 31:19-Auswärtserfolg bei den Philadelphia Eagles (7-6) zum dritten Mal in Folge den Titel der NFC East. Der Ausgang des Spiels war knapper, als das Ergebnis vermuten läßt. Beim Stande von 24:19 für die Cowboys im Schlußviertel befanden sich die Eagles kurz vor der Endzone der Cowboys. Der Paß von Eagles-QB Randall Cunningham fand sogar den Weg in die Endzone - jedoch in die falsche. Cowboys-CB Darren Woodson fing Cunninghams Paß ab und rannte 94 Yards zum 31:19-Endstand.

 

Freude in der Vorweihnachtszeit

Pats zum ersten Mal seit 1988 im Dezember mit positiver Bilanz

Eine Zeitlang sah es so aus, als würden den New England Patriots (7-6) gegen die New York Jets (6-7) wieder einmal ihre Ballverluste zum Verhängnis. Die Patriots triumphierten jedoch am Ende mit 24:13. Die Jets verwerteten zwei Ballverluste der Gastgeber im zweiten Viertel zu zehn Punkten und gingen zu Beginn des dritten Viertels sogar mit 13:10 in Führung. Doch die Risikofreude von Patriots-Trainer Bill Parcells gab letztendlich den Ausschlag zugunsten seiner Mannschaft.

 

Kaninchen vor der Schlange

Die New Orleans Saints (4-8) verabschiedeten sich mit einer 14:35-Niederlage gegen die San Francisco 49ers (10-2) aus dem Playoff-Rennen. Die 49ers standen damit als erster Divisions-Champion des Jahres bereits nach dem 13. Spieltag fest. Auch wenn sich das Ergebnis in der ersten Halbzeit streckenweise noch in Grenzen hielt, ließen die Gastgeber jedes Playoff-Format vermissen. Insgesamt waren sie nicht mehr als schmückendes Beiwerk einer fast fehlerfreien Vorstellung der 49ers. Einzig Tyrone Hughes’ 86-Yard-Fumble-Return eine halbe Minute vor der Halbzeit-Pause verhinderte schon zur Pause einen demütigenden Rückstand. Aufgeschoben war aber nicht aufgehoben. Da die Offensive Line der 49ers an der Line-of-Scrimmage klar dominierte, konnten die Gäste im Angriff schalten und walten, wie es ihnen beliebte. Den Rest gaben sich die Saints selbst. Zwei der vier Gäste-TDs, der erste und der letzte, fielen nach Ballverlusten der Gastgeber.

 

Aus der Traum

Florida zerstört Alabamas Titel-Hoffnungen

Das völlige Chaos an der Spitze der Top 25 fällt aus. Mit einem 24:23-Erfolg gegen Alabama gewann Florida wie im letzten Jahr die Championship in der Southeastern Conference. Zugleich beendeten die Gators damit Alabamas Hoffnungen auf den Gewinn der National Championship. Damit kommt es nun doch nur zu einem Fern-Duell um den Titel zwischen Nebraska und Penn State.

 

Harris zurück

Um verletzungsbedingte Ausfälle in der Defensive Line auszugleichen, nahmen die San Francisco 49ers DE Tim Harris unter Vertrag. Harris war bereits zwei Jahre im Dress der 49ers aktiv, verbrachte aber den Großteil seiner Karriere bei den Green Bay Packers. In dieser Zeit schaffte er es auch zur Berufung zum Pro Bowl.

 

Die Feldherren

Die Coaches hatten das Wort

Teil vier der Vortragsreihe am Smithsonian-Institut in Washington beschäftigte sich am 9. November mit dem Thema »Coaching the game of football. The Secret to success«. Die teilweise hochkarätigen Gäste waren Chuck Noll, der die Steelers in den 70er Jahren zu vier Erfolgen im Super Bowl geführt hatte, Tom Landry, langjähriger Head Coach der Cow-boys und mit denen bei fünf Teilnahmen am Super Bowl zweimal siegreich (aber auch zweimal den Steelers unterlegen), Steve Wilson, Head Coach der Howard University, Sohn des ehemaligen NFL-Spielers Tommy Wilson und selbst zehn Jahre in der NFL aktiv, und Willie Stewart, Head Coach einer High School.

 

Macht hoch die Tür

Bundesligisten fordern unisono Aufnahme der Blue Devils

Seit dem vorletzten Wochenende hat der deutsche Football ganz offiziell seinen Ligaausschuß. Die institutionelle Vertretung der Erstligisten, neuerdings in der Satzung des AFVD vorgesehen, nutzte gleich ihre konstituierende Sitzung (vorangegangene Tagungen waren nicht formgerecht gewesen) dazu, ihre Wünsche deutlich an den Gesamtverband heranzutragen. Das AFVD-Präsidium, auf der Sitzung durch die Vizepräsidenten Helene Busse und Rüdiger Labenski vertreten, wurde ersucht, zu einer außerordentlichen Bundesversammlung einzuladen, um dort die Landesverbände über eine Änderung der Bundes-Spiel-Ordnung für 1995 - im Klartext: die Aufnahme der Hamburg Blue Devils und eines weiteren Clubs in die erste Bundesliga - abstimmen zu lassen. Ferner wollen die Erstligisten erreichen, daß das Viertelfinale wieder eingeführt wird und der Auf- und Abstieg weiter über Relegationen geregelt wird.

 

Zehn deutsche Profis stehen fest

Das Operation-Discovery-Aufgebot von Fire ist komplett,
in Frankfurt hält man sich noch bedeckt

Als vorweihnachtliche Überraschung wollen die beiden deutschen Mannschaften in der World League am Dienstag ihre je sieben deutschen Spieler benennen. Bevor Oliver Luck, General Manager von Rhein Fire, diese Woche in die USA flog, wo der frühere Star-Quarterback von seinem College West Virginia in Morgantown besonders geehrt wird, wurde jedoch einiges bereits bekannt. Danach hat das in Düsseldorf beheimatete Team seine Personalplanungen bereits zwei Tage nach den Tryouts abgeschlossen gehabt. Lediglich die Galaxy hat noch keine komplette Spielerliste erstellt.

 

Die ersten Meister stehen fest

San Francisco und Dallas erreichen das Nahziel

Zwei der sechs Divisionsmeisterschaften waren in der NFL am letzten Sonntag bereits vergeben. Die San Francisco 49ers hatten schon am Montag mit einem 35:14 in New Orleans alles klar gemacht. Vier Spieltage vor Schluß hatten zuletzt die Chicago Bears 1985 eine Divisionsmeisterschaft gewinnen können (in der Saison, in der sie anschließend auch Super-Bowl-Champion wurden). Die Dallas Cowboys ließen nicht lange auf sich warten. Wie San Francisco holten sie am Sonntag den elften Saisonsieg und liegen in der NFC East nun uneinholbar in Front.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe