HUDDLE Nr. 39 vom 29.09.1994

Hürde genommen

Zwischenspurt der Raiders kann San Diego nicht stoppen

Die San Diego Chargers (4-0) haben auch diese Hürde genommen. Ein 33-Yard-Field-Goal zwei Sekunden vor Spiel-ende brachte ihnen einen wichtigen 26:24-Erfolg bei den Los Angeles Raiders (1-3). Das war bereits der dritte Auswärtserfolg gegen einen Konkurrenten aus der eigenen Division, und das kann später bei der Vergabe der Playoff-Plätze in der starken AFC West noch einmal entscheidend sein.

 

Stockender Atem unterm Dach

Rekordkulisse beim Heimsieg der Vikings

Passender hätte der Rahmen für den 38:35-Heimsieg der Minnesota Vikings (3-1) über die bis dahin ungeschlagenen Miami Dolphins (3-1) nicht sein können. 64.035 Zuschauer, die größte Zuschauerkulisse, die je im Hubert H. Humphrey Metrodome ein Spiel der Vikings verfolgte, brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen.

 

Böses Erwachen

Dallas-Bezwinger Detroit Lions von Patriots entzaubert

Den Detroit Lions (2-2) steckte wohl noch der Erfolg in Dallas im letzten Monday Night Game in den Knochen. So gab es für sie trotz einer sehenswerten Vorstellung von RB Barry Sanders gegen die New England Patriots (2-2) mit 17:23 ein böses Erwachen.

 

Großzügige Gastgeber

Als großzügige Gastgeber präsentierten sich die Dallas Cowboys (2-1) gegen die Detroit Lions (2-1) und wurden für ihre Barmherzigkeit mit einer 17:20-Niederlage nach Verlängerung »belohnt«. Fast wären sie noch als Sieger vom Platz gegangen, weil sich die Gäste lange weigerten, die Geschenke anzunehmen. Im vierten Viertel ließen sie beim Stande von 17:17 einen Fumble von Cowboys-RB Daryl Johnston ungenutzt und vergaben einen 51-Yard-FG-Versuch. In der Verlängerung endete ihr erster Ballbesitz erneut mit einem vergebenen FG-Versuch, und wenig später mußten sie den Ball nach einem eroberten Fumble nach nur drei Spielzügen durch einen Punt wieder abgeben. Nach einem Fumble von QB Troy Aikman an der 43-Yard-Linie der Cowboys knapp zwei Minuten vor Ende der Verlängerung konnten sie aber kaum noch anders. 32 Sekunden vor Spielende schoß Jason Hanson dann das entscheidende Field Goal.

 

Aus der Traum

Michigan und Miami erleiden im Titelkampf Rückschläge

Dramatische Schlußphasen, Favoritenstürze und eine gebrochene Rekordserie. Der letzte Spieltag bot alles, was das Football-Herz begehrt. Und das hat auch Auswirkungen im Rennen um den Gewinn der National Championship. Zwei Titelanwärter können ihre Hoffnungen nach Niederlagen vorerst begraben.

 

Bobby Bowden: Wir brauchen keine Playoffs

Der Head Coach von Florida State plaudert über Themen,
die den US-College-Football bewegen

Playoffs, Bezahlung für College-Spieler, akademische Standards - der HUDDLE hatte vor dem Spiel der Florida State Seminoles gegen Maryland die Gelegenheit, mit Head Coach Bobby Bowden über die derzeit heftig diskutierten Themen des College Footballs zu reden.

 

Sebastian und Mantzaridis on top

HUDDLE-Leser bestimmen ihre »Männer des Jahres«

Mittlerweile zum fünften Mal waren die HUDDLE-Leser in diesem Jahr aufgerufen, »ihren« ganz persönlichen »Star« der Saison zum »Footballer des Jahres« zu küren, zum vierten Mal wurde auch der »Coach des Jahres« bestimmt. Ihr gutes Gespür bewiesen die Leser dabei erneut: Spieler des Jahres wurde der Running Back der Berlin Adler, Craig Sebastian, dessen 19 Vorrunden- und sechs Playoff-Touchdowns nicht zu Unrecht offensichtlich der entscheidende Anteil an Weg der Berliner bis in den German Bowl zugewiesen wurde. Beim Endspielgegner und Meister aus Düsseldorf wurde der Erfolg in den Augen der Leser weniger mit einem einzelnen Spieler als mit der von Head Coach Christos Mantzaridis bewirkten geschlossenen Leistung des Teams verbunden. Zum zweiten Mal nach 1992 wurde Mantzaridis so Coach des Jahres - mit dem hauchdünnen Vorsprung von drei Punkten.

 

Adler Girls in Lübeck nicht zu stoppen

Berlinerinnen verteidigen Deutsche Damen-Meisterschaft gegen Nürnberg

Nach 1993 heißt der Deutsche Damen-Meister auch in diesem Jahr Berlin Adler Girls. Die Nürnberg Hurricanes hatten dem haushohen Favoriten in Lübeck alles in allem wie erwartet zu wenig entgegenzusetzen, um das in diesem Jahr wahrhaft herausragende deutsche Damen-Team auf dem Weg zur abermaligen Meisterschaft aufzuhalten. Bei regnerischem Wetter verfolgten nur rund 300 eingefleischte Fans den Ladies Bowl 1994 - ein Fan-Bus hatte die Adler Girls begleitet, die Mitglieder der übrigen norddeutschen Damen-Mannschaften bildeten den Großteil der stimmungsvollen, aber zahlenmäßig enttäuschenden Kulisse.

 

Relegation um den Aufstieg in die Bundesliga Süd

Stuttgart auf Erstliga-Kurs
Schwaben lassen Simbach nicht den Hauch einer Chance

Nägel mit Köpfen machten die Stuttgart Scorpions im Hinspiel der beiden Zweitligameister des Südens um das Recht, gegen die Franken Knights um den Bundesligaaufstieg spielen zu dürfen. Die Gäste, Süd-Zweitligameister Simbach Wildcats, bekamen in Stuttgart kein Bein auf den Boden und dürften für das Rückspiel bereits jetzt als chancenlos gelten. Mit 52:6 verschaffte Stuttgart sich mehr als nur die »halbe Miete«, und die Franken Knights dürfen ihre Vorbereitung für das entscheidende Spiel um den fünften Bundesliga-Platz für 1995 am 23. Oktober schon jetzt auf die Stuttgarter abstimmen.

 

Relegation um den Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord

Hannover steigt auf

Niedersachsen ist auch 1995 in der neuen 2. Bundesliga Nord (die die heutigen Bereiche Nord und West vereinen wird) vertreten: Die Hannover Broncos ließen sich durch den Auswärtsnachteil des Regionalligameisters nicht stoppen und schlugen den Drittplazierten der 2. Liga Nord 1994, die Norderstedt Blizzards, in Norderstedt mit 33:0. Während der Regionalliga-Saison hatten die Broncos 14:2 Punkte erspielt und bereits vorzeitig als Meister festgestanden. Auch gegen den Zweitligisten bestach nun die gut eingestellte Defense. Nach einem Blitzstart der Broncos, die im Handumdrehen mit 14:0 in Führung gezogen waren, ließ die Verteidigung nichts mehr anbrennen. Für die Broncos, einen der ältesten Football-Clubs Deutschlands, war damit der zweite Aufstieg in Folge perfekt. Damit waren die vom Führungsquartett (mit dabei übrigens Thomas Wenzel, ehemaliger AFVD-Vizepräsident, im Broncos-»Front-Office« oder etwa QB-Veteran Horst Brandes als Leitfigur auf dem Feld) gesteckten Ziele des Jahres 1994 klar übertroffen. Für 1995 strebt man nun den Klassenerhalt an und hofft auf steigende Resonanz bei Fans und Medien. Als Zweitligist hofft man in der Rugby-Hochburg Hannover, »Seiteneinsteiger« einer artverwandten Sportdisziplin zum »Umstieg« animieren zu können.

 

Relegation um den Aufstieg in die Bundesliga Nord

Krimi mit überglücklichem Ostseesturm
Hurricanes entreißen Silverbacks den sicher geglaubten Sieg

Das war schon ein echt spannender Krimi, den die Silverbacks aus Tecklenburg und die Hurricanes aus Kiel im Holsteinstadion in Kiel boten. Bis zum Beginn des vierten Abschnitts lagen die Gastgeber von der Ostsee noch mit 8:14 im Hintertreffen, kamen aber während der letzten zwölf Spielminuten noch einmal stark auf und gewannen überraschend mit 22:14 das erste Relegationsspiel um den Aufstieg zur 1. Bundesliga Nord.

 

Titelverteidiger draußen

Zwei Berliner Mannschaften im Halbfinale

Zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Jugend-Footballs haben sich für das Halbfinale keine Mannschaften aus den traditionell in der Jugend starken Landesverbänden Nordrhein-Westfalen und Bayern qualifiziert. Ebenfalls zum ersten Mal stehen zwei Berliner Teams im Halbfinale. Schon jetzt steht so fest, daß zumindest eine Berliner Mannschaft im Endspiel vertreten sein wird. Nach den regulären Saisonspielen zwischen Adlern und Rebels und ihrem Duell um die Norddeutsche Meisterschaft kommt es nun zum erneuten Zusammentreffen beider Teams.

 

Ist das die Berliner Luft?

Nur die beiden deutschen American-Bowl-Teams sind noch ungeschlagen

Erst vier Wochen alt ist die NFL-Jubiläums-Saison (der 75. Geburtstag wurde in den beiden zurückliegenden Wochen von den Teams durch das Tragen »historischer« Uniformen gewürdigt), und schon gibt es nur noch zwei Mannschaften, die noch keinen Fleck auf der weißen Weste haben. Nachdem Super-Bowl-Champion Dallas Cowboys am Montag eine unerwartete Heimniederlage nach Verlängerung gegen die Detroit Lions kassierte, erwischte es am vierten Spieltag auch die Kansas City Chiefs völlig unerwartet auf eigenem Platz gegen die Los Angeles Rams (in seinem 16. NFL-Jahr wurde Joe Montana beim 0:16 erstmals »zu null« geschlagen) und nicht ganz so überraschend auch die Miami Dolphins bei den Minnesota Vikings mit 35:38.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe