HUDDLE Nr. 52 vom 30.12.1993

Oklahoma State Cowboys:

Pistol Pete knallt die Mörder ab

Als Oklahoma A & M 1901, so wie diese Bildungsanstalt zu diesen Zeiten hieß, ihr erstes »intercollegiate team« aufs Feld schickte, brachten zwei Fakultätsmitglieder die Farben und den Nickname ihrer »Alma Mater« in Stillwater »mit ein«, wie man sich heute so schön neudeutsch ausdrückt. Sie kamen aus Princeton, wo sie graduiert hatten. Folglich war der Nickname des ersten Teams »Tigers« und die Schulfarben schwarz und orange, wobei sich diese Farben übrigens bis heute »hielten«. Allerdings hielt der Name »Tigers« nicht sehr lange. Offiziell wurde 1925 der Name »Aggies« eingeführt. Eigentlich ganz natürlich, war die Schule zu damaliger Zeit eine landwirtschaftlich orientierte Ausbildungsstätte. 1930 fingen Sportreporter aus Oklahoma dann an, das Team auch »Cowboys« zu nennen. Die Namen »Aggies« und Cowboys« wurden in den Artikeln frei, sozusagen nach Belieben, benutzt. Der Name »Cowboys« wurde dann allerdings erst 1956 offiziell übernommen, just zu dem Zeitpunkt, als aus der »A & M« die Oklahoma State University wurde. Da die Schule nun nicht mehr länger nur eine reine landwirtschaftliche Orientierung hatte, entschlossen sich die Schuloffiziellen ganz offiziell zu der Namensänderung. Geholfen hat die schon fast zur Legende gewordene Gestalt von »Pistol Pete«, mit bürgerlichem Namen Frank Eaton, die oft und gerne über den Campus in Stillwater spazierte, lebte »Pistol Pete« doch in seinen letzten Jahren ganz in der Nähe der Uni.

 

Zwei Wege - ein Ziel

Virginia Tech und Indiana unerwartet erfolgreich

Die Teilnehmer am Independence Bowl, Virginia Tech und Indiana, verbindet ein vergleichbares Schicksal. Im letzten Jahr hatten beide unerwartet schlecht abgeschnitten, in diesem Jahr überraschten sie mit unerwarteten Erfolgen. Erreicht wurden diese aber auf unterschiedlichen Wegen. Virginia Tech lebt in erster Linie vom Angriff, Indiana von seiner Abwehr.

 

Verblaßter Ruhm

Alabama im Gator Bowl gegen North Carolina nur Außenseiter

So schnell verblaßt der Ruhm im Sport. Vor einem Jahr hatte Alabama die Saison als strahlender National Champion beendet, jetzt ist die Mannschaft in ihrem Bowl-Spiel nicht einmal Favorit. Gegner im Gator Bowl ist North Carolina, ein Team, das zu den Mannschaften gehört, die in den letzten Jahren den größten Sprung nach vorn gemacht haben.

 

Premiere in San Antonio

California und Iowa bestreiten ersten Alamo Bowl

Die »Bowl-Familie« hat ein neues Mitglied: den Alamo Bowl in San Antonio. Gegner sind mit California und Iowa zwei Mannschaften, deren Saison ähnlich verlaufen ist, Siege zum Auftakt, dann ein Durchhänger in der Saison-Mitte und schließlich ein erfolgreicher Schlußspurt, der die Bowl-Teilnahme brachte.

 

Erwartungen nicht erfüllt

Teilnehmer am Hall of Fame Bowl hätten mehr erreichen können

Einerseits müssen die Teilnehmer am Hall of Fame Bowl zufrieden sein, daß es überhaupt noch zu einer Bowl-Teilnahme gereicht hat, noch dazu an einem der Neujahrs-Bowls. Beide hätten aber eigentlich mehr erreichen müssen, insbesondere Michigan, einst gar ein Titelanwärter.

 

Offener Schlagabtausch

Tennessee und Penn State versprechen Angriffswirbel

Das Spiel zwischen Tennessee und Penn State könnte eines der punkt-reichsten Bowl-Spiele dieser Saison werden. Tennessee hat 1993 nur zweimal weniger als 34 Punkte erzielt (im Schnitt 42.8), Penn State brachte es in den letzten vier Spielen auch auf fast 37 Punkte pro Spiel. Reizvoll: Tennessee brennt auf Revanche für die 1992 im Fiesta Bowl erlittene 17:42-Niederlage gegen Penn State.

 

Quoten-Killer

Peach Bowl zwischen Clemson und Kentucky kein Knüller

Der Peach Bowl ist der große Verlierer dieser Bowl-Saison. Für diese Feststellung braucht man keine prophetischen Gaben zu besitzen. Zwei unattraktive Teams, Clemson und Kentucky, und die zeitliche Überschneidung mit dem von der Ansetzung her wesentlich interessanteren Gator Bowl werden nicht viele Zuschauer zu diesem Spiel an die Bildschirme locken, zumal am Silvester-Abend.

 

Unterschiedliche Wege

Teilnehmer am CarQuest Bowl mit gegensätzlichem Saisonverlauf

Für die beiden Teilnehmer am CarQuest Bowl verlief die Saison völlig gegensätzlich. Boston College begann mit Mißerfolgen, steigerte sich dann von Spiel zu Spiel und stürzte sogar den Spitzenreiter der Top 25. Virginia fiel nach gutem Beginn immer mehr ab, und konnte glücklich sein, überhaupt noch für einen Bowl berücksichtigt worden zu sein.

 

Rückspiel in Dallas

Texas A & M sinnt gegen Notre Dame auf Revanche

Zweimal in Folge die gleiche Ansetzung, das ist in Bowl-Spielen eigentlich nicht so recht gefragt. Wenn einer der beiden Gegner aber Notre Dame heißt, sieht das anders aus. Die Neuauflage des letztjährigen Cotton Bowls bietet SWC-Champion Texas A & M die Möglichkeit, sich für die damals erlittene klare Niederlage gegen Notre Dame zu revanchieren.

 

Unerwartete Begegnung

Überraschungserfolge bringen Wisconsin und UCLA zum Rose Bowl

Wer vor der Saison vorhergesagt hätte, daß sich im Rose Bowl Wisconsin und UCLA gegenüberstehen würden, den hätte man einfach für verrückt erklärt. Beide kamen bei Punktgleichheit mit anderen Teams in ihren Conferences nun durch den »Tie Breaker« nach Pasadena.

 

Abwehrschlacht

Starke Defenses im Fiesta Bowl

Die Chancen sind groß, daß der Fiesta Bowl das punktärmste Bowl-Spiel dieser Saison wird. Mit Miami, FL, und Arizona treffen zwei der vier abwehrstärksten Mannschaften der Saison aufeinander.

 

Alles oder Nichts

Nebraska und Florida State spielen um die Meisterschaft

Im Orange Bowl stehen sich die gleichen Mannschaften gegenüber wie im letzten Jahr: Nebraska und Florida State. Nur steht dieses Mal erheblich mehr auf dem Spiel. Auch wenn West Virginia und Notre Dame ihre eigenen Meinungen zu dem Thema haben, der Sieger dieses Spiels ist National Champion. Für beide ist es auch die Chance, mit einem Sieg den Ruf loszuwerden, große Spiele nicht gewinnen zu können.

 

Letzte Chance

West Virginia braucht gegen Florida überzeugenden Sieg

Unerwartet erfolgreich, ungeschlagen, und doch hält sich die Freude bei West Virginia in Grenzen, weil sich die Hoffnungen auf ein Championship Game gegen Nebraska nicht erfüllten. Mit einem überzeugenden Sieg gegen SEC-Champion Florida hätte es noch Chancen zumindest auf einen »geteilten« Meister-Titel.

 

Tag der Entscheidung

Am 1. Januar wird im Orange Bowl die Meisterschaft vergeben

Die Diskussionen werden je nach Ausgang der Bowl-Spiele vielleicht nicht abreißen, aber zumindest wird am Neujahrstag ein neuer National Champion gekürt. Neben Nebraska und Florida State, die im Orange Bowl in Miami direkt aufeinander treffen, melden auch noch West Virginia und Notre Dame Ansprüche auf den Titel an.

 

Beständigkeit in Buffalo

Bills gewinnen erneut AFC East-Titel

Zum fünften Mal in sechs Jahren konnten die Buffalo Bills sich in der AFC East durchsetzen, allerdings war der vorzeitige Gewinn der Division durch ein knappes 16:14 über die New York Jets schwerer als erwartet. Drei vergebene FG-Versuche von K Cary Blanchard und die Unfähigkeit, von drei Ballverlusten der Bills zu profitieren, reduzierten die Chancen der Jets, in die Playoffs zu gelangen, auf ein Minimum. Die OL der Jets, die in dieser Saison lediglich 15 Sacks zuließ, machte jedoch auch gegen die Sackspezialisten der Bills-Defense eine gute Figur. Davon profitierte vor allem RB Johnny Johnson, der sowohl im Lauf- als auch im Paßspiel Dreh- und Angelpunkt seines Teams war.

 

Nicht unbesiegbar

Houston Oilers entzaubern San Francisco 49ers

War das schon die Vorschau auf den kommenden Super Bowl? Mit einem 10:7-Erfolg bei den San Francisco 49ers (10-5) kamen die Houston Oilers (11-4) zumindest erst einmal ihrem vorrangigen Ziel, der Sicherung des Heimvorteils in den Playoffs, einen großen Schritt näher. Und der ist erfahrungsgemäß für das Erreichen des »Spiels der Spiele« fast unverzichtbar.

 

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