HUDDLE Nr. 19 vom 13.05.1993

Northwestern Wildcats:

Purpur die Wand, Purpur die Trauer und Purpur der »Spoiler«

Die Northwestern University gehört zu den Unis, die ihren Namen nicht vom Staat übernommen haben, sie erhielten ihn genauso wie eine andere große Gruppe von Universitäten: Sportjournalisten erfanden den Namen im Überschwang der Gefühle, als über ein bemerkenswertes Spiel zu berichten war. Bei Northwestern trug sich dieses vor fast genau sieben Jahrzehnten im Jahre 1924 zu. Beteiligt waren die Chicago Tribune, der Journalist Wallace Abbey und der damalige Gegner Chicago. Während Northwestern heute in der Big Ten Conference angesiedelt ist, spielt Chicago in der University Athletic Association der Division III und darf sich mit Carnegie Mellon, Case Reserve, Rochester und beispielsweise Kalamazoo herumschlagen. Die Northwestern University ist übrigens in Evanston angesiedelt, einem nördlichen Randbezirk Chicagos, am Ufer des Lake Michigan gelegen. Ihre mehr oder weniger direkten Nachbarn sind unter anderem auch die Profis der Chicago Bears, die ihre Spiele im knapp 80 km südlich vom Dyche Stadium gelegenen Soldier Field austragen. Eben dieses »Northwestern-Chicago Game«, man könnte es auch als »Lokalderby« bezeichnen, sollte das Symbol für den Start in eine neue Football-Ära an der Northwestern University werden. Nach dem Spiel schrieb Abbey: »Keine Footballspieler kamen aus Evanston herunter; der Name ‘Wildcats’ würde den Jungs von (Coach) Thistlewaite viel besser stehen... Stagg’s Boys, sein ganzer Stolz, die Elf, die eine Woche vorher ein Unentschieden gegen Illinois hatte, war 57 Minuten lang unfähig, Punkte zu erzielen. Hatten sie den Ball schon einmal an der Neun-Yard-Linie, wurden sie von einer purpurfarbenen Mauer von Wildcats gestoppt«. Den Schuloffiziellen gefiel diese »Anspielung« - seit diesem Spiel trägt die Universität diesen Namen. Die ganz großen Erfolge stehen unter dem Namen Wildcats bis heute allerdings noch aus. Einen NCAA-Rekord können die Footballer der Northwestern University aufweisen. Allerdings ein sehr trauriger: In den Jahren 1979 bis 1982 verlor Northwestern 34 Spiele in Folge. Diese Serie, aktuelle Nummer 1 in der NCAA, wurde erst gebrochen durch einen 31:6-Sieg gegen Northern Illinois in der Saison 1982. Immerhin ist die Northwestern University mehr als landesweit bekannt. Warum? Nicht durch diese sportlichen »Erfolge«, sondern schlichtweg durch die Fernsehserie »Happy Days«, wie sie bei uns heißt. Immer wenn »Fonsy« in die Kneipe von Arnold reinmarschiert, wimpelt einem der Pennant der Northwestern University ins Auge: der hängt einfach so an der Wand.

 

Crocodiles souverän

Giants halten eine Halbzeit mit

Vor nur 400 Zuschauern im Dortmunder Stadion Rote Erde kam der Kölner Angriff, mit tatkräftiger Mithilfe der Dortmunder, richtig in Schwung.

 

Die Luft ist raus

Verletzungen werfen Solingen Hurricanes zurück

Mit viel Schwung war Bundesliga-Aufsteiger Solingen Hurricanes in die Saison gestartet, und nach drei Siegen zum Auftakt der Saison bei nur einer Niederlage gegen den amtierenden Deutschen Meister Düsseldorf Panther kamen gut 1.200 Zuschauer recht erwartungsvoll zum Duell gegen den Mit-Aufsteiger Hamburg Silver Eagles. Die Hoffnungen auf den vierten Saisonerfolg erfüllten sich jedoch nicht. Mit 28:7 behielten die Gäste die Oberhand.

 

Royals Offense in der Krise

Nürnberg nutzt Regensburger Formtief

Mit einer Offense, die einfach keine Punkte macht, kann man auch mit einer noch so überragenden Defense kein Spiel gewinnen. Dies mußten die Regensburg Royals am vergangenen Sonntag vor knapp 400 Zuschauern im heimischen Stadion am Weinweg bei ihrer 12:14-Niederlage gegen die Noris Rams mit hängenden Köpfen akzeptieren. Nur zwölf Punkte konnten die klar favorisierten Gastgeber gegen die im Aufwind befindlichen Franken ergattern und die wurden, wie zur Zeit in Regensburg nicht anders zu erwarten, durch zwei sehenswerte Defensive Touchdowns erzielt.

 

2. Bundesliga West

Troisdorf deklassiert Duisburg
Tecklenburg kommt zum ersten Saisonerfolg

Keine Blöße gaben sich die beiden Spitzenteams am letzten Wochenende. Während die Cologne Bears beim 36:6-Erfolg bei den Leverkusen Leopards erst nach der Halbzeit richtig auftrumpften, kamen die Troisdorf Jets zu einem deklassierenden 61:0-Sieg bei den Duisburg Dockers. Ihren ersten Saisonerfolg erreichten die Tecklenburg Silverbacks durch einen hart umkämpften 22:13-Erfolg über die Bergischen Löwen Remscheid.

 

NFL

Expansion wieder im Visier

Nachdem der »Arbeitsfrieden« in der NFL mit den neuen Free Agency-Regeln, die zwischen Spielergewerkschaft und Liga ausgehandelt wurden, wiederhergestellt ist, will die NFL ihre Erweiterungspläne nun konkret ausarbeiten. Im März hatten die Clubs dem Vorschlag des Expansions-Ausschusses der NFL zugestimmt, die zwei Städte in diesem Herbst zu bestimmen.

 

Hamburgs teuflischer Tanz

Begeisterte Zuschauer beim Auftaktspiel der Blue Devils

Rund 8.000 Zusvchauer sahen bei strahlendem Wetter im Hamburger Volksparkstadion ein Footballspiel, wie es immer sein sollte - gespickt mit vielen Turnovers und Big Plays. So konnte der für dieses Spiel extra angereiste Unicef-Botschafter Roger Moore sich selbst ein Bild der neuen Unicef-Mannschaft Blue Devils machen.

 

Falken kommen in Tritt

Mit der Niederlage halten Greifs Abstiegsplatz

Mit dem 20:7-Erfolg im vorgezogenen Spiel gegen die Karlsruhe Baden Greifs revanchierten sich die Bad Homburger Falken für die am Vorsonntag in Karlsruhe erlittene 12:33-Schlappe und verbesserten sich zugleich in der Tabelle der Football-Bundesliga Süd auf den fünften Tabellenplatz.

 

2. Bundesliga Nord

Lions mit Bears punktgleich
Lokalderby einziges Spiel im Norden

Die 938 zahlenden Zuschauer in Braunschweig bekamen ein spannendes Spiel zwischen den beiden Lokalrivalen Braunschweig Lions und Hildesheim Invaders zu sehen, das die Lions als verdienter Sieger mit 41:27 für sich entschieden.

 

2. Bundesliga Süd

Spitzentrio formiert sich
Erding Bulls weiter auf dem Vormarsch

Scheinbar unaufhaltsam bewegen sich die Bulls in Richtung Tabellenführung. Daran konnten auch die Fürth 88ers nichts ändern. Sie mußten sich im Heimspiel den Niederbayern mit 8:30 geschlagen geben. Die Erdinger schienen es eilig zu haben, denn bereits nach 2 Minuten stand es 8:0. Die Fürther, sichtlich bemüht, hatten große Probleme, die Kreise des herausragenden QB des Erdinger Scott Hoffmann, der fast nach Belieben schaltete, einzuengen und so war es auch nur eine Frage der Zeit, wann er einen seiner gut getimeten Pässe an den Mann bringen würde. Hunter Davis hieß sein Receiver, den er durch seinen »goldenen Arm« zum 16:0 bediente. Fürth versuchte sein Bestes, kam auch oft in aussichtsreiche Feldpositionen. Charles Harley nahm die Möglichkeit, einen Touchdown zu erzielen mit einem schönem Middle Screen-Paß zum 8:16 wahr. Fürth’s QB Manfred Gerlach hatte nicht gerade seinen besten Tag erwischte und seine Statistik fiel daher mit 5 Interceptions denkbar schlecht aus. Die Bulls machten weniger Fehler, spielten konzentriert und wurden dafür belohnt. Lediglich im dritten Viertel gelang es den 88ers, die Erdinger noch etwas in Bedrängnis zu bringen, ohne hierbei jedoch Zählbares zu erreichen. Erding scorte munter weiter und kam letztendlich zu einem klaren und verdienten 30:8-Erfolg.

 

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