HUDDLE Nr. 18 vom 06.05.1993

Wisconsin Badgers:

»Fifth Quarter« und »wilder Bucky« in Madison

Bucky Badger heißt das Maskottchen der University of Wisconsin, ein Dachs mit weiß-rotgestreiftem Rolli, geballten Fäusten und mit geschürzten angriffslustigen Lippen. Wie auch bei anderen Unis wurde das Maskottchen, bzw. der Nickname dem Staat Wisconsin, der als »The Badger State« bekannt ist, entlehnt. Doch nicht die Dachse, die Tiere, gaben Anlaß, Wisconsin mit »badgers« in Verbindung zu bringen, sondern ein anderer Umstand, eine historische Gegebenheit. Wisconsin wurde als »Badger State« assoziiert wegen der Bleiminenbergleute im Südwesten Wisconsins der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. In jenen Jahren begannen hunderte von Siedlern aus Kentucky, Missouri, Tennessee und Illinois in den von Indianern ursprünglich entdeckten Erzvorkommen nach Blei zu schürfen. Wegen dieses Schürfbooms kam der Name »Badger State« auf, nicht wegen der Anzahl der Dachse in diesem Landstrich - im Gegenteil, Dachse sind in der Tat in Wisconsin recht selten. Der Name entstand, weil sich die »Miners« im Winter keine Hütten bauten, sondern eben wie Dachse einfach Löcher in die Hügel gruben, bzw. sich in den verlassenen Schächten der Minenanlagen wohnlich einrichteten. Aber ist der Name erst einmal gefunden, aus welchem Grund auch immer, schaut man doch schon etwas genauer auf das Tier. Dachse sind bekannt dafür, schnell in Wut zu geraten und wilde Kämpfer zu sein, wenn sie erst einmal gereizt wurden. Sie können ebenso hart und couragiert kämpfen wie jedes andere »wilde« Tier. Man hat schon von Dachsen gehört, die ausgewachsene Bären in die Flucht geschlagen haben. Kurz nachdem der Dachs offizielles Maskottchen wurde, übrigens wurde er erstmals 1946 oder 1947 von einem ansässigen Künstler in der jetzigen Form gezeichnet, kamen Fans auf die Idee, lebende Dachse mit zu den Footballspielen zu bringen. Als aber ein Dachs sich von seiner Leine befreit hatte und einen Northwestern »Wildcat« auf die Goal Posts jagte, sorgte man, auch um die Sicherheit nicht nur der eigenen Spieler bemüht, dafür, daß die Dachse fortan ihren Ruhestand im Zoo von Madison City verleben können. Die Namensgebung des Maskottchens war übrigens das Ergebnis eines Wettbewerbes im Jahr 1949 zum »Homecoming Event« im Herbst. Doch erst bei der Pregame Show wurde der »richtige« Name »Bucky« ausgewählt. Die Organisatoren des Wettbewerbes favorisierten bis zu diesem Zeitpunkt den etwas ausführlicheren und umständlicheren Namen Buckingham U.Badger.

 

Meister kommt einfach nicht in Schwung

Solingen erntet Respekt und Sympathien

Alles andere als ein laues Lüftchen waren die Solingen Hurricanes bei ihrem Gastspiel bei Meister Düsseldorf Panther. Zwar zog der Neuling beim 17:0 vor rund 900 Zuschauern noch den kürzeren, verschaffte sich durch sein engagiertes Spiel aber viele Sympathien. Mindestens einen Ehren-Touchdown hätten die Gäste verdient gehabt. Bei den Raubkatzen war dagegen noch viel Sand im Getriebe.

 

Cowboys unter Volldampf

Vizemeister läßt dem Tabellenzweiten Regensburg keine Chance

Die Weichen in Richtung Süd-Meisterschaft scheinen bereits nach vier Spieltagen gestellt: Die Lokomotive der Munich Cowboys läuft unaufhaltsam und auf vollen Touren, während für die restlichen Teams dieser Liga der Zug für Platz eins wohl abgefahren ist. Nach drei Siegen in Folge mit 113:7 Punkten fegte der Vizemeister die bisher ebenfalls ungeschlagenen Regensburg Royals mit 48:6 vom Platz. Herausragend spielte vor 2.500 Zuschauern die Defense der Münchner, auf deren Konto allein 16 Punkte gingen - darunter zwei Safeties. Gerald Olszewski, für die World League in Sachen Jugend-Football nach München gekommen, zum Spiel: »Es sieht böse aus für die anderen Teams, wenn hier wirklich die zweitbeste Mannschaft der Bundesliga Süd zu Gast war.«

 

Hawks weiter auf Vormarsch

Habichte bezwingen Kempten 38:22 - Comets besser als ihr Rang

Der Auftakt im Oberhaus konnte für den Aufsteiger Hanau Hawks kaum besser ausfallen. Nach dem 38:22-Erfolg über das Schlußlicht Kempten Comets rangieren die Habichte mittlerweile auf dem zweiten Rang und können auch einen Blick Richtung Playoffs richten, während die Allgäuer ihre Hoffnungen im Kampf um den Klassenerhalt wieder einmal auf eine starke Rückrunde richten müssen. Vor über 800 Zuschauern waren die Comets lange Zeit gleichwertig, ehe die Hawks im dritten Viertel die Weichen auf Sieg stellten.

 

Greifs souverän

Schwarzer Sonntag für Bad Homburg

750 Zuschauer sahen bei strahlendem Sommerwetter im Karlsruher Nordsternstadion einen niemals gefährdeten Sieg der Greifs, der auch in der Höhe von 33:12 völlig in Ordnung geht.

 

Knappes Frankenderby geht an Nürnberg

Für Rothenburg beginnt in der Bundesliga der Ernst des Lebens

Die Rothenburg Knights empfingen am letzten Sonntag die Noris Rams: Frankenderby war angesagt. Aufsteiger Knights mußte am Ende die Rams vor sich anerkennen, die Nürnberger haben damit die Abstiegszone wohl vorerst verlassen.

 

2. Bundesliga West

Bulldozer erzielen ersten Sieg
Cologne Bears festigen Tabellenführung

Nachdem die Düsseldorf Bulldozer am letzten Samstag durch den 21:20 (0:3, 7:0, 14:7, 0:0)-Erfolg gegen die Tecklenburg Silverbacks zum ersten Saisonsieg kamen, hatten die Cologne Bears am nächsten Tag beim 46:14 (7:0, 20:0, 13:0, 6:14)-Sieg über die Duisburg Dockers wenig Mühe, die Tabellenführung auszubauen.

 

Jetzt wird's teuflisch

Blue Devils starten am Sonnabend in ihre Saison

Wenn am 8. Mai um 19 Uhr im Hamburger Volksparkstadion der Kickoff für das neue Turnier der »Football Masters ’93 durch Ex-»007-Agent« Roger Moore (inzwischen UNICEF-Botschafter) getreten wird, dürfen die Blue Devils und ihre Fans hoffnungsvoll in die kommende Saison blicken. Denn was dieses Jahr geboten wird, das verspricht höchstes Footballvergnügen - auf und am Rande des Feldes. Denn nicht nur die Gegner sind dieses Jahr vielversprechend, sondern auch ist sicherlich das ganze Football-Spektakel mindestens genauso mit Überraschungen gepickt, wie bei den Football Masters im letzten Jahr, wo die Blue Devils ihren ersten offiziellen Auftritt hatten.

 

Rebels im Abstiegskampf

Hamburg in Berlin erfolgreich

Obwohl das Spiel beider Mannschaften nicht gerade vor Einfallsreichtum sprühte und über weite Strecken wenig Kurzweil brachte, ist man nach dieser Veranstaltung um einige Erkenntnisse reicher. Die Rebels dürfen sich getrost zum Abstiegskampf anmelden und die Hamburger nicht darauf vertrauen, daß ihr Tabellenplatz etwas mit spielerischer Qualität zu tun haben muß. Beide Mannschaften haben sich redlich bemüht, bei den Zuschauern nicht den Gedanken an Bundesligatauglichkeit aufkommen zu lassen. Zudem muß festgestellt werden, daß das Ambiente der »Rebels-Show«, passend zum Gespiele auf dem Rasen, mehr als nur zur Ärmlichkeit verkommen ist. Höhepunkt der Trostlosigkeit: die Stadionsprecher. Und, wo sind sie, die Fans mit den schwarzen Fahnen? Sind die Rebels von allen guten Fans verlassen?

 

Regionalliga NRW

Chargers dominieren Duell der Jubilare

Mit den Münster Mammuts und den Recklinghausen Chargers trafen am vierten Spieltag der Liga zwei der drei Vereine aufeinander, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiern können. Nach Feiern dürfte am Ende der Partie aber nur dem Gast zumute gewesen sein. Der Aufsteiger dominierte das jederzeit faire Spiel von Beginn an und gewann 47:12.

 

Die Hoffnungsträger

Der Gesamtüberblick über die 58. NFL-Draft

Am Montag letzter Woche endete mit dem zweiten Veranstaltungstag die 58. Auflage der NFL-Draft, bei der die 28 Teams alljährlich den Nachwuchs aus den Colleges unter sich aufteilen. Nach dem »Free Agency«-Wirbel der letzten Wochen und den Spekulationen darüber, welche Teams die besten jungen Talente an Land ziehen werden, wissen die 28 Trainer-Stäbe jetzt, mit welchen Spielerpotential sie in den kommenden Monaten auskommen müssen, um bis zum Saisonstart am 5. September schlagkräftige Mannschaften zu formen.

 

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