HUDDLE Nr. 12 vom 25.03.1993

Big Ten Conference

Eine der ältesten Conferences feiert bald 100. Geburtstag

Am 11. Januar feierte die Big Ten ihren 98. Geburtstag. Auf den Tag genau vor 98 Jahren lud der damalige Präsident der Purdue University, James H. Smart, sechs Präsidenten von Universitäten aus dem Mittleren Westen ein, um über Regeln für die Sportwettkämpfe zwischen den Unis zu diskutieren. Die Big Ten Conference war geboren, allerdings zunächst nur mit sieben Mitgliedern, Chicago, Illinois, Michigan, Minnesota, Northwestern, Purdue und Wisconsin, und unter dem Namen »Intercollegiate Conference of Faculty Representatives«. 1899 schlossen sich Indiana und die State University of Iowa dem Zusammenschluß an, 13 Jahre später, 1912, Ohio State. Michigan kündigte zwar 1908, kehrte aber 1917 in die Conference zurück. In diesen Jahren tauchten erstmals der Name »Western Conference« und der jetzt populäre und gültige Name »Big Ten« auf. Keine Geschichte ohne wechselhafte Natur: Nach dem Zweiten Weltkrieg löste sich Chicago aus der Conference, drei Jahre bestand die Big Ten aus nur neun Mitgliedern. Erst 1949 besetzte Michigan State den vakanten Raum im Big Ten-Haus, das in dieser Zusammensetzung bis heute Bestand hat.

 

Michigan Wolverines:

Wer hat schon ‘mal ‘nen »Wolverine« in Michigan gesehen?

Obwohl sich die University of Michigan ihren »Nickname« vom Staat Michigan »entliehen« hat, ist und bleibt diese Namensgebung etwas eigenartig, wenn man weiß, daß niemals in der Geschichte des Staates ein Wolverine die Grenzen Michigans passiert hat, noch jemals ein solches Tier auf dem Territorium Michigans lebte. Allerdings sind die Wolverines, die Vielfraße, Zoologen nennen sie auch »Gulo gulo«, fast nur noch in den nördlichsten Breiten Alaskas und Nordeuropas zu finden. Die Eigenarten dieses größten Landmarders veranlaßten die Menschen, den Vielfraß gnadenlos und erbittert zu bekämpfen, insbesondere die Eskimos und indianischen Trapper, deren Rentierherden durch den einen Meter großen Järv, wie er auch genannt wird, stark dezimiert wurden. Noch vor nicht allzu langer Zeit zahlte die norwegische Regierung beispielsweise für jeden erlegten Vielfraß 3.550 Kronen. Im Sommer ernährt sich das Tier von Mäusen, Hasen, Lemmingen, Vogelküken, Vogeleiern, sogar von Insekten und Beeren. Im Winter aber erwacht in ihm eine unstillbare Raublust. Es schleicht sich an Rentierherden heran und schlägt so viele Tiere, wie es ihm das Jagdglück anbietet, viel mehr, als es beim besten Willen in den nächsten Tagen verzehren kann.

 

Fortschritte im Theater

Schiedsrichter gehen neue begeisternde Wege

Nachdem sich der Berliner Verband entschlossen hat, in diesem Jahr verstärkt den Aufbau neuer Teams in den neuen Bundesländern zu fördern und zu unterstützen, war man doch recht überrascht über die Resonanz. Wie nach einem warmen Regen die Pilze schossen die neuen Vereine, obendrein sogar zum Teil spielfähig, aus dem Boden. Geradezu überrollt hat die Entwicklung die Berliner Schiedsrichter. Akuter Personalmangel trat auf.

 

Jagdsaison

Die Konkurrenz bläst zur Hatz auf den Deutschen Meister Düsseldorf

Vom Jäger sind sie natürlich zum Gejagten geworden: German Bowl-Gewinner Düsseldorf Panther ist auch in diesem Jahr einer der heißesten Favoriten auf den Titelgewinn. Am Rhein wird in dieser Saison noch professioneller als früher gearbeitet. Head Coach und Meistermacher Christos Mantzaridis ist allerdings vorsichtig: »Unser Ziel kann erst mal nur Halbfinale heißen!«

 

Mit dem Rücken zur Wand

In Nürnberg müssen kleine Brötchen gebacken werden

»Wir stehen vor der schwierigsten Saison unserer Vereinsgeschichte«, so umschreibt Rams-Präsident Peter Schuh die Situation. In der Tat wurden die Rams vor der Saison gleich in dreifacher Hinsicht gebeutelt. Zum einen befanden sie sich auf der Suche nach einem neuen Trainingsgelände für alle Mannschaftsteile, eine Stadionzusage wurde ihnen kurz vor der Saison zurückgezogen, und die finanzielle Situation ließ keine, nicht einmal kleine, Sprünge zu.

 

Eingespielte Formation

In Hanau vertraut man dem Grundsatz: »Never change a winning team«

Die Ansbach Grizzlies und die München Rangers machten es in negativer Hinsicht vor - die Hanau Hawks demonstrierten das Gegenteil. Während die erstgenannten nach dem Bundesliga-Abstieg in die Drittklassigkeit durchgereicht wurden, gelang den Habichten auf Anhieb der Wiederaufstieg in die Erstklassigkeit. Der älteste hessische existente Footballverein will nach dem mühevollen Weg zurück auch den Klassenerhalt in der obersten Spielklasse bewerkstelligen.

 

Wolfgang Büchner

AFVD-Präsident

Die Bundesversammlung des AFVD hat am Sonntag den Geschäftsführer der Munich Cowboys und Vizepräsidenten Sport des AFV Bayern Wolfgang Büchner zum neuen Präsidenten des deutschen Dachverbandes gewählt. Gleichzeitig wurden mit Helene Busse, Präsidentin des AFV Bayern, und Rüdiger Labenski, 2. Vorsitzender des AFV Berlin, zwei Vizepräsidenten gewählt, so daß ein nach der alten Satzung (ohne die im September in München beschlossenen Änderungen) komplettes Präsidium wieder im Amt ist. Büchner wurde mit 146 von insgesamt 255 je nach Bedeutung auf die verschiedenen Landesverbände entfallenden Stimmen gewählt. Bei der Abstimmung unterlag Gegenkandidat Roland Wingenroth, Präsident des AFV Nordrhein-Westfalen, der die restlichen 109 Stimmen auf sich vereint hatte. Für Büchner votierten die Landesverbände Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Nord (Bremen) und Saarland. Die Delegierten Nordrhein-Westfalens, Niedersachsens, Schleswig-Holsteins und Berlins stimmten für Wingenroth. Krankheitsbedingt hatte der AFV Hamburg nicht an der Bundesversammlung teilgenommen. Einvernehmlich hatten die Delegierten die Abstimmung durchgeführt, ohne daß die Gesamtvorstands-Mitglieder (wie die Vorsitzenden der Ausschüsse) stimmberechtigt waren, da nicht geklärt werden konnte, ob solches Stimmrecht nach der alten Satzung gegeben war. Beide Kandidaten hatten kurz Gelegenheit, ihr »Programm« vorzustellen. Beide waren sich einig, daß alle Landesverbände des AFVD »an einem Strang« ziehen müßten. Unterschiede gab es in der Gewichtung der zu lösenden momentanen Aufgaben. Büchner stellte die Ordnung der Finanzen über alle anderen Aufgabengebiete. Wingenroth setzte die Prioritäten anders. Für ihn wären im Fall der Wahl zunächst der German Bowl 1993, dann die Nationalmannschaft und erst danach die Finanzen wichtig gewesen.

 

Steve Beuerlein: Endlich frei!

Der Reserve-QB des Champions hofft darauf,
von den neuen Wechselbestimmungen der NFL zu profitieren

Für Steve Beuerlein war die Reise zum diesjährigen Super Bowl eine Rückkehr in doppelter Hinsicht. Zum einen wurde Beuerlein in Hollywood geboren und besuchte die Servite High School in Anaheim. Zum anderen begann er seine Karriere in der NFL bei den Los Angeles Raiders, die ihn 1987 in der vierten Runde der damaligen Draft verpflichteten. Doch so vielversprechend wie seine College-Laufbahn als Quarterback der Notre Dame Fighting Irish verlaufen war, so enttäuschend war der Beginn als Profi bei den Raiders. Seine erste Saison mußte er wegen einer Fußverletzung als Zuschauer verbringen. Im Jahre 1990 verpaßte Beuerlein das gesamte Trainings-Camp, da sich die Vertragsverhandlungen mit den Raiders festgefahren hatten. Die Fronten verhärteten sich, und Beuerlein versäumte nicht nur das Trainings-Camp, sondern auch die anschließende Saison. Im August 1991 kam Beuerlein im Rahmen des Aufbauprogramms der Cowboys unter Eigentümer Jerry Jones und Trainer Jimmy Johnson schließlich nach Dallas - trotz des Gewinns des Super Bowls für Beuerlein nach eigenem Bekunden nur Zwischenstation auf dem Weg zum großen Glück.

 

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finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe