HUDDLE Nr. 10 vom 11.03.1993

Louisiana State Fighting Tigers:

Das Vorbild war das Militär

Genau vor 97 Jahren zog das Footballteam der Louisiana State University ungeschlagen durch die Saison. Der damalige Coach A.W. Jeardeau war deshalb auch nicht unzufrieden über die Schuloffiziellen, die seinem Team anläßlich dieses Erfolges den Namen »Tigers« gaben. Obwohl »Tigers« ein recht beliebter Name bei den höheren Bildungsanstalten des Landes war, eben wegen der Farben eines Tigers, seiner athletischen Fertigkeiten und seines Charakters, gehen die Bezüge bei der Universität in Baton Rouge, nur wenige Meilen von New Orleans gelegen, auf den Bürgerkrieg Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Während des Krieges zwischen Nord- und Südstaaten der Vereinigten Staaten von Amerika konnte sich ein Bataillon, das aus Soldaten aus Louisiana bestand, besonders auszeichnen. Das Bataillon, zusammengesetzt aus den New Orleans Zouaves (Zur Erklärung: Zouaves ist ein Begriff aus dem französischen Militärwesen. Die »Zuaven« waren eine französische Kolonialtruppe, die anfangs arabisch gekleidet war.) und Kanonieren aus Donaldsonville, spielte eine wesentliche Rolle auf der konföderierten Seite in der Schlacht von Shenandoah. Die Southerners sprachen dann nur noch von dieser konföderierten Kampfeinheit als Louisiana Tigers. So darf man die Wahl des Namens durch die Schuloberen wohl als Reminiszenz an die eigene Landesgeschichte verstehen. Bereits im vierten Jahr ihrer »intercollegiate« Wettkämpfe war der Name Tigers eng verbunden mit der Louisiana State University. 1955 wurde der Name durch das Adjektiv »Fighting« noch etwas erweitert - Aus gutem Grund. In diesen Jahren war das Team wegen der schon zur Legende gewordenen Tradition, im vierten Viertel drohende Niederlagen noch bekämpfen zu können, auch als »fourth-quarter ball club« ein Begriff. 1958 wurde wieder ein Bowl-Spiel gewonnen, in den sechziger Jahren sogar Bowl-Spiele in Folge. Die Farben des Teams sind übrigens gold und purpur. Und, es gilt: Ein wahrer College-Football-Fan ist keiner, wenn er nicht auch wenigstens einmal ein Samstag-Abend-Spiel in Baton Rouge mit erlebt hat. Aber Vorsicht! Nicht so nahe an den Tiger herantreten. Es hat schon seinen Grund, warum das süße Kätzchen hinter Gittern gehalten wird.

 

Bundesliga-Tradition im Allgäu

Die Kempten Comets wurden im Jahr 1982 gegründet und nahmen 1983 erstmals am Spielbetrieb teil. 1984 folgte der Aufstieg in die erste Bundesliga, in der man in den Jahren 1986 bis 1988 dreimal hintereinander bis ins Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft kam. Zweimal (1986 und 1988) scheiterte man an den Düsseldorf Panthern. 1987 fingen die Comets sich mit einer 2:88-Niederlage beim späteren Meister Berlin Adler die höchste Niederlage der Vereinsgeschichte ein. Dies allerdings mit nur 21 Spielern.

 

Eleganz und Akrobatik

Deutschlands Cheerleader treffen sich in Flensburg zur 3. Deutschen Meisterschaft

Während sich die Spieler in Trainingslagern und Testspielen noch den nötigen »Feinschliff« für die in Kürze beginnende Saison holen, ermitteln Deutschlands Cheerleader bereits vor Saisonbeginn ihren Deutschen Meister. Am Samstag treffen sich die besten Cheerleader-Gruppen aus den einzelnen Landesverbänden in Flensburg zur 3. Deutschen Cheerleader-Meisterschaft.

 

Vorsichtiger Neuaufbau

Drahtseilakt im Allgäu:
Klasse halten, Football-Interesse mehren - aber sparsam bleiben

»Es beginnt eine Zeit des Neuaufbaus einer neuen Mannschaft für uns«, so äußert sich der neue Comets-Head Coach Dr. Mike Romans zu der Situation, in der der Kemptener Bundesligist derzeit steht. Romans hat in diesem Jahr die Aufgabe des Trainers wieder übernommen, nachdem er 1990 wegen beruflicher Überlastung zurückgetreten war.

 

Olaf Hampel zu den Denver Broncos

Für Olaf Hampel geht ein Traum in Erfüllung. Der früher für die Düsseldorf Panther und die Cologne Crocodiles aktive Hampel, der in der Defensive Line der Frankfurt Galaxy erste Profi-Meriten sammelte, hat von den Denver Broncos einen Profi-Vertrag erhalten. Der 25jährige wurde von den Broncos, bei denen der bisherige Head Coach der Frankfurt Galaxy Jack Elway mittlerweile als Scout arbeitet, zu einem Probetraining eingeladen und erhielt nach dem Test eine Einladung für das diesjährige Vorbereitungscamp der Broncos Mitte Juli in Greeley (Colorado). 5,0 Sekunden benötigte das 136 Kilo schwere Muskelpaket Olaf Hampel für den 40-Yard-Sprint und zeigte auch in den technischen Tests eindrucksvolle Leistungen. »Er hat durch seine körperlichen Voraussetzungen und seinen Einsatzwillen imponiert«, lobte Broncos-Pressesprecher Jim Saccomano.

 

Das Ziel: National Championship

Topfavorit Florida State und Kansas eröffnen die nächste College Football-Saison

College Football-Fans aufgepaßt! Die monatelange Durststrecke endet am 28. August. Dann beginnt mit dem Kickoff Classic in East Rutherford (New Jersey) die Saison 1993. Gegenüberstehen werden sich Florida State, voraussichtlich die Nummer 1 der meisten Preseason Top 25-Ranglisten, und Kansas, das zu den positiven Überraschungen der letzten Saison zählte.

 

<1>Chris Mohr: Ein ganz normaler Junge vom Lande

Im Gespräch mit dem Punter der Buffalo Bills

Er sitzt gedankenversunken an seinem Tisch und starrt gebannt auf das Geschehen auf dem kleinen Bildschirm seines Game-Boys. Fast scheint es, als würden seine großen Hände den Minicomputer zerquetschen, doch der blonde Hüne läßt seine Finger geschickt über die Knöpfe des kleinen Geräts tanzen. Jim Kelly ist schon längst unter einer Reportertraube begraben worden, so daß nur noch seine Baseball-Kappe mit der Nummer zwölf zu sehen ist. Im Nebenraum gibt Thurman Thomas seine Pressekonferenz und verteilt kleine Plastikhelme an die Presse - eine Anspielung auf das Mißgeschick von Thomas, als er im letzten Super Bowl zu Beginn des Spiels seinen Helm nicht finden konnte. Zurück zu dem Game-Boy-besessenen Unbekannten, um den sich keiner der Journalisten so richtig kümmert: Chris Mohr.

 

Erneute Feuerprobe für Hallenfootball

Zum zweiten Mal wird in Flensburg »gezaubert«

Im letzten Jahr gewannen die Bremerhaven Seahawks den Arena Bowl vor 1.000 Zuschauern in der Flensburger Großsporthalle. Erneut versucht das Team, den Bowl mit an die Weser zu holen. »Daß das Turnier so einschlägt, haben wir erhofft, aber niemals erwartet« kommentierte Klaus Genske, inzwischen zum Vorsitzenden des schleswig-holsteinischen Football-Verbandes gewählt, im letzten Jahr nach dem norddeutschen Großereignis. Die Zuschauerresonanz ließ die Kassen klingeln und zudem die Organisatoren zuversichtlich auf ein »Neues« bauen. Am kommenden Sonntag, 14. März, geht’s wieder los. Und nicht nur das: Das ganze Spektakel wird kombiniert mit der 3. Deutschen Cheerleader-Meisterschaft, die am Vortag, am Samstag, ebenfalls in der »Fördehalle« ausgetragen wird. Der Weg nach Flensburg lohnt also.

 

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