HUDDLE Nr. 08 vom 25.02.1993

Tennessee Volunteers:

»Old Hickory« und die Freiwilligen aus Tennessee

Die Universität von Tennessee suchte nicht weit. Sie entlieh sich ihren »Nickname« vom Heimatstaat, dem Bundesstaat mit derzeit knapp 5 Millionen Einwohnern und dem »Mockingbird«, der Spottdrossel als Nationalvogel. Daß der berühmte Film von 1962 »To kill a mockingbird«, der mit Gregory Peck, in Deutschland als »Wer die Nachtigall stört« bekannt wurde, ist noch lange kein Beweis, daß ein »mockingbird« keine Spottdrossel ist. Den Namen Volunteers erhielt Tennessee zu Beginn des 19. Jahrhunderts über einhundert Jahre nach Begründung 1796. Zum Ende des 18. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung der besiedelten Ostküsten-Gründerstaaten. Eine Ausdehnung nach Westen wurde notwendig durch zunehmende Einwanderung aus Nord-, West- und Mitteleuropa. Die Bevölkerung stieg von 3,9 Millionen im Jahr 1790 auf über 7,2 Millionen 1810. »The Winning of the West« war das Motto jener Tage. Ein Glück für die noch relativ junge USA: Sie konnte 1803 Napoleon für 15 Millionen Dollar Louisiana abkaufen, was auch noch heute als das »größte Geschäft der USA« gilt (Alaska wurde Russland für »nur« 7,2 Millionen Dollar im Jahre 1867 abgekauft, wobei allein Pelzhandel und Goldfunde im Jahr 1913 81 Millionen Dollar einbrachten - fragt sich, welches wohl der größte »Deal« war). Siedler und Gesellschaften erhielten von der Regierung neues Land gegen gesetzlich festgelegte Mindestpreise von ungefähr einem Dollar pro Morgen. Da die theoretisch gleichberechtigten Indianer bekämpft wurden und mit Überfällen reagierten, wurde der Aufbau größerer Streitkräfte notwendig. General Andrew Jackson, auch »Old Hickory« genannt, war einer, der gegen die Indianer kämpfte und Armeen gegen sie aufstellte. Da er aus Tennessee stammte, gelang es ihm offensichtlich dort am leichtesten, Freiwillige, Volunteers eben, zu rekrutieren. Auch als er gegen Großbritanien zu Felde ziehen mußte, wählte er in besonderem Maße »Tennessee Volunteers« aus. Zum Helden wurde »Old Hickory« mit seinen Volunteers in der Schlacht von New Orleans im 2. Unabhängigkeitskrieg, in der sie die Stadt gegen die britischen Truppen verteidigten. Die Stadt konnte von den Briten nicht erobert, jedoch britische Küstenüberfälle und die Zerstörung Washingtons nicht verhindert werden. Doch noch bedeutungsvoller wurde der Name »Volunteers« während des Mexikanischen Krieges, bzw. Texaskrieges als Gouverneur Aaron V.Brown einen Aufruf veröffentlichte, in dem er 2.800 Mann forderte, um in die Schlacht gegen Diktator Santa Ana ziehen zu können. 2.800 Mann waren aufgerufen, 30.000 meldeten sich freiwillig. Das Ende der Auseinandersetzungen: 1848 wird Frieden geschlossen, Mexiko verliert alle Gebiete des Rio Grande. Bei Universitätsveranstaltungen trägt die »Colorguard« der UT noch heute die Art der Kavallerieuniform, die während dieser Schlachten von den Soldaten aus Tennessee getragen wurde.

 

Eine starke Konkurrenz für Disneyland

Football-Fans würden die »NFL Experience« empfehlen

Vom 28. Januar bis zum 31. Januar 1993 erhob sich vor der altehrwürdigen Rose Bowl in Pasadena eine Zeltstadt, die selbst im Staat der Mickeys, Donalds und anderer berühmter Persönlichkeiten aus dem Hause Disney ihresgleichen suchte. Der Football-Vergnügungspark, die »NFL Experience«, von dem hier die Rede sein soll, wurde vor einem Jahr in Minneapolis anläßlich des 26. Super Bowls geboren. Die NFL-Funktionäre, allen voran Paul Tagliabue, waren über den Erfolg ihres Zöglings so erfreut, daß sie ihn auch in Pasadena zur Hauptattraktion der Super Bowl-Woche werden ließen. Mit dem Unterschied, daß die Präsentationsfläche sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelte und mittlerweile 30 verschiedenen Attraktionen beherbergte. Die Reaktionen der Fans, die auch in Pasadena in Scharen die NFL hautnah erleben wollten, rechtfertigten die Pläne der NFL-Verantwortlichen, in den kommenden Jahren Millionen von Fanherzen mit Hilfe des Vergnügungsparks höherschlagen lassen zu wollen.

 

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