HUDDLE Nr. 02 vom 14.01.1993

Hawai hui, California, Tulsa pfui

Ein Blick auf die Teams mit den größten Steigerungen und den größten Einbußen

Die hektischen Tage zum Jahres-ende mit der Vielzahl von Bowl-Spielen sind vorbei, der Meister ist gekürt, Zeit für einige Nachbetrachtungen zur abgelaufenen Saison. Den Anfang macht ein Blick auf die Überraschungsmannschaften der Saison 1992, im Positiven wie im Negativen. Nachfolgend ein Blick auf die 25 Mannschaften, die gegenüber 1991 den größten Sprung nach vorn machte, bzw. jene 25 Mannschaften, die gegenüber dem Vorjahr die größten Einbußen zu verzeichnen hatte.

 

Arena Football League

1995 mit European Conference

Anläßlich des am 30. Januar in Frankfurt stattfindenden Demonstrationsspiels der Arena Football League (AFL) zwischen dem Tampa Bay Storm und Rekordmeister Detroit Drive statteten Ende letzter Woche der Präsident der weltweiten Vermarktungsgesellschaft der AFL, William L. Niro, sowie sein Vize Jerry B. Kurz der Mainmetropole einen kurzen Besuch ab, um der Presse unter anderem einen Einblick in die langfristigen Planungen der Liga zu vermitteln.

 

Mit dem Schrecken davongekommen

49ers überstehen Endspurt der Redskins

Der Trubel um die nicht für möglich gehaltene Leistungssteigerung und »Auferstehung« der Washington Redskins in den Playoffs verflog im Spiel gegen die San Francisco 49ers. Durch die knappe 13:20-Niederlage gegen die San Francisco 49ers wurden die Mannen um Trainer Joe Gibbs auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Der war im Candlestick Park nicht hart, sondern sehr weich - und schwer zu spielen, was sich in einer Fülle von Ballverlusten auf beiden Seiten niederschlug. Die verkorkste Saison des Titelverteidigers, in deren Verlauf 51 (!) vermeintliche Starter mindestens ein Spiel wegen einer Verletzung nicht bestreiten konnten, fand somit bei einem heißen Titelanwärter für den diesjährigen Super Bowl ihr Ende.

 

Ein großartiges Team

Dallas Cowboys erteilen Eagles eine Lehrstunde

Das erste Playoff-Heimspiel der Dallas Cowboys seit 1983 wurde zu einem triumphalen Erfolg. Mit 34:10 wurden die Philadelphia Eagles regelrecht zerlegt. »Ich habe immer gesagt, daß dies ein großartiges Team ist. Ich wußte, wenn wir so spielen, wie ich es erwarte und wir es können, gewinnen wir dieses Spiel. Ich fühle, daß wir das beste Team haben«, hielt sich Head Coach Jimmy Johnson nicht mit Lob zurück.

 

Wie ein Blitz aus heiterem Himmel

Vorentscheidung in Miami durch frühe Ballverluste der Chargers

Der Höhenflug der San Diego Chargers wurde in Miami jäh gestoppt, und ihre beispiellose Saison fand mit einer klaren 0:31-Niederlage ein unwürdiges Ende. Zehn Jahre dauerte es, ehe die San Diego Chargers erneut die Chance bekamen, in einem Playoff-Spiel ihre Kräfte zu messen. 1982 konnten die Chargers Pittsburgh mit 31:28 bezwingen, scheiterten aber später an den Miami Dolphins, die sich mit einem 34:13-Erfolg an den Chargers rächten. Ein Jahr zuvor mußte sich Miami in einem denkwürdigen Spiel in der Verlängerung den Chargers geschlagen geben, für die Chargers-K Rolf Bernischke das siegreiche Field Goal kickte.

 

Kaltschnäuzig

Bills nutzen Fehler der Steelers gnadenlos aus

Eine Eigenschaft fehlt den Pittsburgh Steelers noch, um zu einem Spitzenteam zu werden: Kaltschnäuzigkeit. Davon haben die Buffalo Bills auf alle Fälle genug, wie der klare 24:3-Erfolg gegen die Mannen von Head Coach Bill Cowher bewiesen hat.

 

Wie ein Blitz aus heiterem Himmel

Vorentscheidung in Miami durch frühe Ballverluste der Chargers

Der Höhenflug der San Diego Chargers wurde in Miami jäh gestoppt, und ihre beispiellose Saison fand mit einer klaren 0:31-Niederlage ein unwürdiges Ende. Zehn Jahre dauerte es, ehe die San Diego Chargers erneut die Chance bekamen, in einem Playoff-Spiel ihre Kräfte zu messen. 1982 konnten die Chargers Pittsburgh mit 31:28 bezwingen, scheiterten aber später an den Miami Dolphins, die sich mit einem 34:13-Erfolg an den Chargers rächten. Ein Jahr zuvor mußte sich Miami in einem denkwürdigen Spiel in der Verlängerung den Chargers geschlagen geben, für die Chargers-K Rolf Bernischke das siegreiche Field Goal kickte.

 

Auburn Tigers:

Der Hang zum Literarischen: Süße Prärie und ein Adler, den sie Tiger nennen

Wie Auburn zu seinem Maskottchen, einem lebenden »Golden Eagle«, einem Steinadler (Aquila chrysaetus), kam, ist nicht genauestens überliefert. Überliefert ist hingegen, wie das Maskottchen zu seinem Namen »Tiger« und damit auch die Uniteams aus Auburn zu ihrem kamen. Offensichtlich hatten die Bewohner dieses Landstriches einen besonderen Hang zur Poesie, ganz speziell zu Gedichten. Ein Gedicht hatte es ihnen über alle Maßen angetan: »The Deserted Village« von Oliver Goldsmith. »Nie gehört«, werden wir hören. Stimmt, in deutschen Schulen schillert eher Goethe durch die Reihen. Und nach Lessing wird es schon bei der Erwähnung des Namens Scheffel deutlich ruhiger. Nun, jede Nation hat so ihre Dichter und Denker. Goldsmith wurde in Irland geboren, genau weiß man es nicht, vielleicht so um das Jahr 1730 herum? Wo ist auch nicht genau zu bestimmen, möglicherweise in Pallas, County Longford oder in Elphin, Roscommon (Irland-Fans aufgemerkt!). Sicher ist, daß Goldsmith das Trinity College in Dublin besuchte und später durch die Welt stromerte. Er bereiste Europa, wollte später in den medizinischen Dienst nach Indien, porträtierte »tygers« (!) in Kanada und kam sogar nach Lappland. »The Deserted Village«, sein bekanntestes Gedicht, wurde 1770, vier Jahre vor seinem Tode veröffentlicht. Eine Zeile aus dem »Poem« hatte bei den Auburn-Fans besonderes Interesse geweckt: »where crouching tigers wait their helpless prey«. Wie die Geschichte sich liest, konnte es für die Fans bei dieser »hilflosen Beute« und dem »sich ducken« nur der Tiger sein. »Tiger« war aber nicht von Beginn an der Spitzname der Auburner. In frühen Tagen nannte man die Sportler aus Auburn »Plainsmen«. Kaum zu glauben, aber dieser Name hatte ebenfalls seinen Ursprung in einer Zeile des schon erwähnten Gedichtes: »Sweet Auburn, loveliest Village on the plains«. Da viele Auburn-Athleten aus der Prärie stammten, war es für die dortigen Sportjournalisten naheliegend, die Sportler als »Plainsmen«, fast wörtlich als »Prärievolk«, zu bezeichnen. Der Kampfruf ist übrigens »War Eagle« und wird in der gleichen Art und Weise benutzt, wie beispielsweise das »Roll Tide« Alabamas oder das »Whoo, Pig! Sooey!« Arkansas’. Apropos »Roll Tide«, irgendwie erinnert dieses »Rolle Flut«, oder vielleicht besser »Spring Flut« an das »Walle, walle, manche Strecke...«, einem Zauberspruch aus einem vielleicht bekannterem deutschen »Poem« - eben auch literarisch.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe