Jahresrückblick 1961

Erster Titel für Bryant

In der NFL gab es mit den Minnesota Vikings ein neues Team, und weil diese in die Western Conference gesteckt wurden, wechselten die Dallas Cowboys in die Eastern Conference. Zu Beginn der Saison war das taktische Experiment der San Francisco 49ers mit der Shotgun-Formation das Gesprächsthema. Anfangs hatten die 49ers damit Erfolg (Zwischenbilanz: 4-1), am Ende wurden sie aber nur Fünfter (Bilanz: 7-6-1). Der Sieger der Western Conference, die Green Bay Packers, wurde auch Meister. Im Championship Game am 31. Dezember in Green Bay besiegten die Packers vor etwas mehr als 39.000 Zuschauern die New York Giants mit 37:0. Nach einem punktlosen ersten Viertel erzielte Green Bay im zweiten Viertel, beginnend mit einem 6-Yard-Lauf von RB Paul Hornung im ersten Spielzug des zweiten Spielabschnitts, 24 Punkte und sorgte damit für die Vorentscheidung. Interessante Randnotiz: Hornung war Mitglied der Army-Reserve und musste wegen der schwelenden Berlin-Krise in Folge des Mauerbaus immer am Standort seiner Einheit, Fort Riley in Kansas, anwesend sein und fuhr immer erst am Wochenende zu den Spielen seines Teams. Trotzdem beendete er die Saison als Top-Scorer der NFL.

In der AFL gab es im zweiten Jahr des Bestehens der Liga die erste signifikante Veränderung: Die Chagers zogen von Los Angeles nach San Diego um. Sportlich blieb dagegen alles wie im Jahr zuvor. Die Houston Oilers setzten sich in der Eastern Division durch, wenn auch nur mit einem Spiel Vorsprung vor den Boston Patriots, die Chargers hatten als punktbestes Team der Liga (12-2) in der Western Division am Ende sechs Spiele Vorsprung vor den Dallas Texans. Im Finale hatten dann die Oilers, die den besten Quarterback (George Blanda), den besten Running Back (Billy Cannon) und den zweitbesten Receiver (Charley Hennigan) der Saison stellten, erneut das bessere Ende für sich. Im Championship Game am 24. Dezember in San Diego besiegten sie die Chargers vor knapp 30.000 Zuschauern mit 10:3. Ein 35-Yard-Pass von Blanda auf Cannon zum 10:0 im dritten Viertel machte am Ende den Unterschied aus. Für die Chargers, die die ersten elf Spiele der Saison gewonnen hatten, unter anderem auch das Heimspiel gegen Houston (34:24), war es die dritte Niederlage in den letzten vier Spielen. Ein 13:33 in Houston hatte ihre Siegesserie beendet, und zwei Wochen später verloren sie auch das letzte Spiel der Regular Season (0:41 gegen Boston).

Die College-Football-Saison endete mit dem ersten Titelgewinn für Paul »Bear« Bryant, der später als einer der erfolgreichsten Head Coaches in die Geschichte des College Footballs einging. Mit Alabama, das er 1958 als Trümmertruppe (Bilanz 1957: 2-7-1) übernommen hatte, gewann er alle zehn Spiele in der Regular Season. Der Wahl zum National Champion ließ die Mannschaft dann einen 10:3-Sieg im Sugar Bowl in New Orleans gegen Arkansas folgen. Ein wenig verdankte Alabama den Titelgewinn ausgerechnet einer Mannschaft, die am Ende nur drei Spiele gewann, TCU. Die Horned Frogs hatten Alabama mit einem 6:0 gegen den bis dahin ungeschlagenen Spitzenreiter der AP-Rangliste, Texas, den Weg an die Spitze freigemacht. Texas wurde nach einem 12:7 gegen Mississippi im Cotton Bowl mit einer 10-1-Bilanz letztlich Dritter. Zweiter wurde Ohio State, das zu Saisonbeginn in der Rangliste auch vor Alabama gelegen und sich ebenfalls gegen TCU den einzigen Fehltritt (ein 7:7 Ende September) geleistet hatte.

 

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