Jahresrückblick 1938

Schutz für die Quarterbacks

Die NFL führte 1938 eine Regel ein, die Quarterbacks besseren Schutz vor überharten Attacken bieten sollte. Fortan war es verboten, den Quarterback bei Pass-Spielzügen anzugreifen, nachdem der Ball seine Hand verlassen hat. Bei Verstoß gab es eine 15-Yard-Strafe wegen »Roughing the Passer«. Eine weitere Neuerung war die Erhöhung der Kader-Stärke auf 30 Spieler. Im Championship Game trafen die New York Giants und die Green Bay Packers aufeinander. Beide hatten das Ticket fürs Finale erst am letzten Spieltag der Regular Season gelöst. Die Giants holten sich Platz eins in der Eastern Division mit einem 36:0-Heimsieg gegen die Washington Redskins. Die Giants beendeten die Punktspiele mit einer 8-2-1-Bilanz, die Redskins, die auch das Hinspiel gegen die Giants verloren (7:10) mit einer 6-3-2-Bilanz. In der Western Division lagen die Packers und die Detroit Lions vor dem letzten Spieltag, an dem sie auch noch direkt aufeinander trafen, gleichauf (Bilanz: 7-3), und die Lions hatten das Hinspiel in Green Bay mit 17:7 gewonnen. Dieses Mal aber drehten die Packers den Spieß um und gewannen mit 28:7.

Im Championship Game am 20. Dezember in New York hatten die Giants dann das bessere Ende für sich. Vor der neuen Rekord-Kulisse für ein NFL-Finale von 48.120 Zuschauern gewannen sie mit 23:17. Die Packers hatten zwar mehr vom Spiel, aber zwei geblockte Punts im ersten Viertel hatten eine 9:0-Führung der Giants zur Folge, und diese Punkte machten am Ende den Unterschied aus. Im ersten Fall bei Green Bays zweitem Ballbesitz kamen die Giants an der 7-Yard-Linie in Ballbesitz und erzielten danach das 3:0, im zweiten bei Green Bays drittem Ballbesitz kamen sie an der 28-Yard-Linie in Ballbesitz und erzielten vier Spielzüge später den Touchdown zum 9:0. Die Packers rappelten sich nach einem 7:16-Rückstand im zweiten Viertel wieder auf, kamen bis zur Halbzeit auf 14:16 heran und gingen im dritten Viertel sogar mit 17:16 in Führung. Den folgenden Ballbesitz schlossen die Giants im zehnten Spielzug mit einem 23-Yard-Touchdown von QB Ed Danowski auf RB Hank Soar zum 23:17 ab.

Im College Football lagen am Ende vier Teams mit einer makellosen Bilanz an der Spitze. Zum National Champion wurde TCU (10-0) gekürt, dass mit QB Davey O'Brien auch den Heisman-Trophy-Gewinner stellte. Tennessee (10-0) wurde Zweiter, Duke (9-0) Dritter und Oklahoma (10-0) Vierter. Zwei der vier erlitten in den Bowl-Spielen dann Niederlagen, Duke durch einen Touchdown-Pass in der letzten Minute mit 3:7 im Rose Bowl gegen den Siebten der AP Top 20, USC, und Oklahoma mit 0:17 im Orange Bowl gegen Tennessee. TCU gewann im Sugar Bowl gegen den Sechsten Carnegie Tech aus Pittsburgh mit 15:7, aber fast hätte sich die Wahl der Horned Frogs zum Meister als keine besonders glückliche erwiesen. Obwohl TCU deutlich mehr vom Spiel hatte (365 Yards gegenüber 168 und nur einen Punt) lag es zur Pause mit 6:7 zurück. Bei ihrem ersten Ballbesitz nach der Pause überbrückten die Horned Frogs in nur fünf Spielzügen 80 Yards und gingen mit einem 44-Yard-Touchdown-Pass von O'Brien auf E Durward Horner mit 12:7 in Führung. Im vierten Viertel schoss O'Brien dann noch ein Field Goal zum 15:7.

 

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